Livorno, ein Ort, der reich an gastronomischen Anregungen ist, ist eine obligatorische Etappe für Feinschmecker aufgrund seiner originellen Angebote. Das Gericht der livornesischen Küche schlechthin ist der Cacciucco: Es handelt sich um eine Fischzuppe, die sich schwer zubereiten lässt und ihren besonderen und kräftigen Geschmack durch die Mischung von Fisch- und Weichtieren mit Tomaten und geröstetem Knoblauchbrot erhält. Zu den traditionellen Gerichten zählt aber auch ein Klassiker wie die „Triglie alla Livornese“, der mit Meerbarben (nur Streifenbarben) und Tomaten zubereitet wird und für echte Gaumenfreuden sorgt.
Wer die Aromen von Livorno entdecken möchte, sollte morgens am Mercato Centrale aufbrechen, einer von Badaloni realisierten monume“ntalen Anlage, deren Schönheit dem Besucher manchmal aufgrund des Markttreibens entgeht. Neben einem umfangreichen Angebot an Fisch, Fleisch, Gewürzen, Obst, Gemüse, Brot und weingastronomischen Produkten jeder Art finden sich auch typische Produkte der jüdischen Kultur. Wie auch viele andere Glaubenskonfessionen konnte sich die große jüdische Gemeinde in Livorno entwickeln, ohne je in ein Getto verbannt zu werden.
Morgens lockt einen der einladende Duft der „frati“ an. Es handelt sich um süße Frittelle, die nur von der Form her denen ähneln, die man in vielen italienischen Bars findet. Gute Frittelle müssen ganz leicht und so weit aufgegangen sein, dass sie einem „Lufthauch“ ähneln.
Vom Mercato Centrale geht es zu Fuß weiter zu dem historischen „Venezia“-Viertel, das sich durch schiffbare Kanäle charakterisiert (auch Touristenschiffe), die auf die Medici zurückgehen und in der Stadt als „Fossi“ bekannt sind. Entlang der Strecke stößt man zuerst auf den bunten Obst- und Gemüsemarkt und dann auf zahlreiche religiöse Gebäude der unterschiedlichen Konfessionen.
Da Livorno eine Stadt am Meer ist, empfiehlt sich ein Spaziergang entlang der wunderschönen Strandpromenade, wo die historische Mascagni-Terrasse zum Verweilen einlädt. Und wenn die Meerluft Lust auf einen kleinen Imbiss macht, kann man zwischen der Verkostung von Meeresfrüchten bei einem der zahlreichen spezialisierten Verkaufspunkte oder einem „5 e 5“ wählen, einer schmackhaften Focaccia aus Kichererbsenmehl, die man leicht in einer der kleinen, über die Stadt verteilten Take-Away-Pizzerien kaufen kann. Wer dagegen eine richtige Mahlzeit bevorzugt, findet ein breites Angebot an Restaurants mit interessanten Menüvorschlägen. Wenn man den Nachmittag mit der Besichtigung des Museo Fattori oder des Santuario di Montenero verbracht hat, empfiehlt sich ein Abendessen in einem Lokal, das typisch livornesische Gerichte anbietet. Das Angebot ist umfangreich und qualitativ hochwertig. Sowohl Osterias als auch Restaurants erfüllen die anspruchvollsten Bedürfnissse.
Nach dem Abendessen kann man in einem der zahlreichen Lokale im Venezia-Viertel und an der Strandpromenade (die in den Sommermonaten bevorzugt werden) den Abend mit dem unverzichtbaren „Ponce alla livornese“ ausklingen lassen, einem legendären Getränk, das auf Kaffee, Rum und Sassolino basiert.
Um das frische Klima zu genießen oder einen Pferderitt oder eine Trekking-Exkursion zu unternehmen, findet sich unweit von Livorno im Park in den livornesischen Hügeln Collesalvetti, wo man bei schönen Landwirtschaftsbetrieben auf dem Land unterkommen und eine traditionelle Küche, die auf natürlichen und ursprünglichen Produkten basiert, genießen kann.
