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Eine Gasse in der Altstadt von Corfino mit den typischen Steinhäusern
Photo © Riccardo Santi
Photo © Riccardo Santi

Drei Tipps für den Herbst in der Garfagnana

Auf Kastaniensuche in Ortschaften, Wäldern und Osterien

Die Garfagnana und das zentrale Serchio-Tal sind reich an Wäldern, jahrhundertealten Kastanienhainen, Hügeln und Bergen, die sich in den Herbstmonaten in Tausenden von Farben präsentieren. Kastanien zählen sowohl aufgrund ihrer kulinarischen Verwendung und ihrer Geschichte als auch der Schönheit der Wälder, in denen sie wachsen, zu den wichtigsten Produkten in dieser Jahreszeit. In der Vergangenheit hieß der Kastanienbaum auch „Brotbaum“, da er maßgeblich zum Überleben der Bevölkerung in diesen rauen Tälern beitrug (die Kastanie war einst eine der wenigen Einnahmequellen und Lebensgrundlage). Im Folgenden präsentieren wir 3 Vorschläge, um diese in der Vergangenheit so populäre Frucht, die in der lokalen weingastronomischen Tradition noch immer präsent ist, kennenzulernen und zu kosten.

Inhalt
  • 1.
    Das Museo del Castagno und der Ort Colognora
  • 2.
    Der monumentale Kastanienwald von Prato Maleta und die „adoptierbaren“ Kastanienbäume
  • 3.
    Zwischen Osterien, Läden und Dorffeste
1.

Das Museo del Castagno und der Ort Colognora

Panoramablick auf Colognara, ein mittelalterliches Dorf in der Garfagnana, eingebettet zwischen Wäldern und grünen Hügeln
Das Dorf Colognara - Credit: Marcello Ricci

In dem reizvollen Ort Colognora in der Gemeinde Pescaglia befindet sich das Museo del CastagnoDas Museum, das früher ganz der Kastanie gewidmet war, beherbergt heute auch einen Saal, der dem Musiker Alfredo Catalani gewidmet ist, dessen Familie aus Colognora stammte.  Neben diesem Saal ist das Museum in zwei Abschnitte unterteilt: Der erste Abschnitt setzt sich mithilfe von Laboratorien mit der Verwendung des Holzes und den damit verbundenen Berufen, Orten und Arbeitsmaterialien auseinander. Man kann darüber hinaus eine rund 250 Jahre alte Drehbank mit „Pol“ bzw. „Wippe“ entdecken, die in einer Tischlerei verwendet wurde. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit der Kastanie als Nahrungsmittel und umfasst eine in Italien einmalige thematische Sammlung: Hier werden die verschiedenen Geräte ausgestellt, die mit dieser Tradition in einem Zusammenhang stehen, von der Veredelung der Kastanie, der Beschneidung und der Ernte bis zum Trocknen, „Schlagen“, Mahlen und der Aufbewahrung des Mehls. Schlendern Sie im Dorf und entdecken Sie nicht nur den alten „Metato“ genannten Trockenraum sowie den Kohlenmeiler, sondern auch die Aussichten über das grüne Reich der Wälder und der Apuanischen Alpen.

1.

Der monumentale Kastanienwald von Prato Maleta und die „adoptierbaren“ Kastanienbäume

Der Kastanienhain von Prato Maleta im Herbst, der Boden ist mit trockenen Blättern und Kastanienschalen bedeckt
Der Kastanienhain von Prato Maleta - Credit: Feliciano Ravera

Bei Villa Soraggio in der Gemeinde Sillano Giuncugnano gibt es einen verwunschenen Ort, Prato Maleta. Im Herbst sollte man diesen Ort mit seinen monumentalen Kastanienbäumen unbedingt aufsuchen und einen Spaziergang unternehmen, um in die märchenhafte Atmosphäre einzutauchen, die die Farben und Lichtspiele kreieren. Hier stößt man auch auf ein kleines Dorf mit reizvollen Häusern, in denen die Hirten nach dem Weiden auf der Alm einst übernachteten. Man erreicht Prato Maleta sowohl über Villa Collemandina und Corfino als auch von Castelnuovo Garfagnana in Richtung Sillano folgend. 

An anderen Orten hingegen kann man in die lokale Lebensweise eintauchen und gleichzeitig zum Erhalt jahrhundertealter Kastanienwälder beitragen: Im Cerasa-Gebiet von Pieve Fosciana hat der Gemeindeverband Garfagnana zusammen mit dem Verband der Kastanienbauern die Initiative „Adoptieren Sie einen Kastanienbaum“ ins Leben gerufen. Die Adoption gibt das Recht, an der Ernte teilzunehmen und vor allem ihre Früchte zu genießen: Sie umfasst eine Menge frischer und getrockneter Kastanien, das ausgezeichnete Mehl und andere willkommene Produkte.

1.

Zwischen Osterien, Läden und Dorffeste

Die Zubereitung von Mondine oder gerösteten Kastanien in einer Pfanne über einem Lagerfeuer
Die Zubereitung von Mondine oder gerösteten Kastanien - Credit: Davide Santi

Im gesamten Gebiet der Garfagnana und des zentralen Serchio-Tals kann man in den verschiedenen typischen Läden Esskastanien kaufen (es ist nicht möglich, diese in den Kastanienhainen zu sammeln, da sie fast alle in Privatbesitz sind) oder Gerichte, die auf Esskastanien basieren, in den Osterien probieren. Sie können Ihre Mondine (bekannt als in einer Pfanne über dem Feuer geröstete Kastanien), Ballocciori /Ballucciori (in Wasser gekochte Kastanien) oder eine der Spezialitäten bestellen, die mit dem berühmten Kastanienmehl D.O.P. (genannt neccio, Esskastanie) zubereitet werden, darunter Pasta, Polenta und typisches Gebäck wie der Castagnaccio, die Necci con i testi (sie werden auf Blechen zubereitet), die Frittelle mit Ricotta und die Tullore (getrocknete und in Milch gekochte Kastanien).

Die Feste und Messen, welche die Dörfer beleben, sind auch eine Gelegenheit, traditionelle Gerichte zu genießen, bei denen diese Frucht gefeiert wird. Zu den zahlreichen Veranstaltungen gehören im Oktober die Oktobermesse in Castiglione di Garfagnana, das Kastanienfest in Careggine oder Barga Castagna, das am 31. Oktober beginnt; im November das Kastanienfest in Lupinaia, einem Ortsteil von Fosciandora, und die verschiedenen Kastanienfeste in der Gegend von Pescaglia, während es im Dezember an Veranstaltungen wie der Città della Castagna (Stadt der Kastanien) in Castelnuovo di Garfagnana nicht mangelt.

Auf der Website garfagnanavalledelserchio.it finden Sie den aktualisierten Kalender der Herbstveranstaltungen in der Region.

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