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Die Aromen des Toskanischen Archipels

Eine Reise zu den köstlichsten und originellsten Gerichten der toskanischen Inseln

Capraia, Gorgona, Elba, Pianosa, Montecristo, Giglio und Giannutri sind die sieben Inseln des Toskanischen Archipels, dem größten Meeresschutzgebiet in Europa. Hier finden Sie wundervolle Reiseziele, mit zerklüfteten Steilküsten, malerischen Buchten, Yachthäfen und wundervollen Tauchgründen, aber auch Berge, eine unvergleichliche Flora und Fauna, Trekkingrouten und alte Küstenorte. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich hier eine frugale und gleichzeitige vielseitige und schmackhafte Küche entwickelt, deren Einflüsse auf die Handelbeziehungen und militärischen Auseinandersetzungen mit fremden Mächten zurückzuführen sind.

Dabei ist anzumerken, dass es eigentlich nur auf zwei Inseln richtige Ortschaften gibt, und zwar den beiden größten, Elba und Giglio. Die anderen waren - und sind es heute noch - wenig besiedelt und beherbergten Gefängnisse, von denen zwei weiterhin existieren.

Aus diesem Grund führt eine Reise zur Küche des Archipels vor allem nach Capraia, das einzigartige Traditionen besitzt, und nach Elba und Giglio. Zusammen bieten sie einen großen Reichtum an außergewöhnlichen Gerichten, vor allem, wenn man die Größe des Territoriums und die Zahl der Einwohner bedenkt.

Inhalt
  • 1.
    Die Aromen von Elba
  • 2.
    Die Aromen von Giglio
  • 3.
    Die Aromen von Capraia

Die Aromen von Elba

Sburrita alla riese
Sburrita alla riese - Credit: InfoElba

Da wäre zum Beispiel der Gurguglione, von der Ostküste Elbas, die eine lange Bergbautradition besitzt: ein Gemüseeintopf, der an die Ratatouille erinnert, und auf die maurisch-spanische Küche zurückgeht. Aus der gleichen Gegend stammt die Sburrita, eine Suppe mit Stockfisch, Knoblauch, Chili, Bergminze und Brot. Die Zubereitung des Stockfischgerichts Stoccafisso alla riese ist langwierig und komplex, man braucht eingesalzene Sardellen, Zwiebeln, Tomaten, Basilikum, Petersilie, grüne Paprika, schwarze Oliven, Pinienkerne und Kapern. Natürlich sollten auch die schmackhaften Gerichte mit Kastanien und Pilzen erwähnt werden, die typisch für Marciana im bergigen Teil Elbas sind.

Das Meer schenkt unvergessliche Gerichte, wie gekochten Oktopus, frittierten, gefüllten oder "alla diavola" zubereiteten Tintenfisch, köstliche frittierte Pikarels oder Sardellen, frittierte kleine Fische, Risotto mit Tintenfisch-Tinte, Spaghetti "alla margherita", das heißt, mit Seespinne, und den beliebten Cacciucco elbano, der mit einer größeren Zahl an Fischarten und weniger Gewürzen als der Cacciucco livornese zu bereitet wird. Der Bonito ist dagegen das erste Presidio Slow Food des Toskanischen Archipels.

Cirimito und Caccilebbora sind Brotsorten mit Anis, die an Festtagen zubereitet werden. Sie haben eine lange Geschichte und wurden verschenkt, um Glück und Fruchtbarkeit zu verheißen. Die Imbollita ist dagegen eine traditionelle Süßspeise Elbas, die mit der auf der Insel verbreiteten Feigensorte fico grassello zubereitet wird.

La Schiaccia briaca von Elba
Die Schiaccia briaca von Elba - Credit: Francesca Fantoni

Nun wären wir bei den Süßspeisen: In die Schiaccia briaca, die ursprünglich für die Feierlichkeiten am Ende des Jahres zubereitet wurde, kommen Rosinen und Pinienkerne sowie Wein und Alchermes, die den Geschmack bestimmen und für den Namen ("betrunkener Fladen") verantwortlich sind. Der Corollo ist dagegen ein Kranz aus Hefeteig, die Schiacciunta ein Kuchen, der mit Eiern, Mehl, Zucker, Schmalz und geriebener Zitronenschale zubereitet wird; die Schiaccia di Pasqua oder Sportella wiederum wird mit Anis und Fenchel aromatisiert und mit Nüssen, Rosinen, Pinienkernen, getrockneten Feigen zubereitet und früher mit Honig, heute zumeist mit Zucker gesüßt; sie muss lange gehen.

Die Aromen von Giglio

Panificato, eine Spezialität der Insel Giglio
Panificato, eine Spezialität der Insel Giglio - Credit: Forno Di Cristina

Auch unter den traditionellen Gerichten der Insel Giglio sind besondere Brotsorten zu finden, wie das Panificato, ein Gebäck, das mit Marmelade, Walnüssen, Feigen, Früchten, Orangenschalen und einer Handvoll Mehl oder Brot zubereitet und als Kuchen oder Plätzchen angeboten wird.

Unter den Vorspeisen ist der Pesce in scaveccio zu nennen: Dabei handelte es sich um Fisch (keine Edelfische), der eingemehlt und frittiert und dann mit einer Sauce aus dem Frittieröl und warmem Essig, Rosinen, zerstoßenem Knoblauch, Rosmarin und Salz aromatisiert wird. Die in Öl eingelegten Thunfischfilets, Tonnina sott´olio genannt, werden zumeist mit Tomatensalat "alla gigliese" mit Sellerie und Frühlingsziebeln serviert.

Zur traditionellen Küche Giglios gehören aber auch Fleischgerichte. Köstlich ist zum Beispiel das Coniglio alla cacciatora, Kaninchen mit Tomaten, Wildkräutern aus der Macchia und Chili. Oliven "sotto pesto" werden mit Olivenöl, Knoblauch, Fenchelsamen, Chili und Orangenschale zubereitet; man sollte sie erst einige Tagen in einem gut verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren, bevor man sie isst.

Die Aromen von Capraia

Kalmare, eine Spezialität der Insel Capraia
Kalmare, eine Spezialität der Insel Capraia - Credit: www.isoladicapraia.it

Auf Capraia sollte man unbedingt Frittelle und Zuppa di sammula oder samula (eine wilde Knoblauchart) und die legendären Kalmare probieren, die auf verschiedene Arten zubereitet werden und im Mittelpunkt des wichtigsten Volksfestes der Insel steht, das Anfang November stattfindet.

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