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Ansicht eines Panforte mit einem geschnittenen Stück
Photo © Alice del Re
Photo © Alice del Re

Kulinarische Weihnachten: traditionelle toskanische Süßigkeiten

Von Panforte bis Befanini: während der Feiertage auszuprobierende Köstlichkeiten

In der Weihnachtszeit, der zauberhaftesten Zeit des Jahres, wächst der Wunsch, das Zuhause in einen warmen, gemütlichen Ort zu verwandeln, der von funkelnden Lichtern erleuchtet und von würzigen Düften erfüllt ist. Jede Ecke wird geschmückt, und überall erklingt festliche Musik. Aber um eine wirklich magische Atmosphäre zu schaffen, gibt es nichts Besseres, als gemeinsam in der Küche eine traditionelle toskanische Süßigkeit zuzubereiten. Das Kneten, der Duft von Zitrusfrüchten und Gewürzen und das Warten darauf, dass die Hitze des Ofens deren Duft verbreitet: kleine Gesten, die die Zubereitung einer Süßigkeit zu einem Moment der Gemeinsamkeit und der Magie verwandeln.

Inhalt
  • 1.
    Die Ricciarelli
  • 2.
    Der Panforte
  • 3.
    Die Cavallucci
  • 4.
    Die Sieneser Copate
  • 5.
    Die Befanini

Die Ricciarelli

Ein Teller mit Ricciarelli
Ricciarelli aus Siena - Credit: Shaw / WikiCommons

Die Ricciarelli aus Siena sind die Weihnachtssüßigkeit schlechthin, mit ihrer weichen Konsistenz und ihrem intensiven Mandelaroma, überzogen mit einer leichten Puderzuckerschicht. 

Um ihre Herkunft rankt sich eine Legende: Sie sollen von dem Ritter Ricciardetto Della Gherardesca nach seiner Rückkehr von den Kreuzzügen in die Toskana eingeführt worden sein. 

Diese Süßigkeiten, die ein Gemisch aus Feingebäck und Keksen sind, werden aus einem Teig von Mandeln, Zucker und Eischnee nach einem handwerklichen Verfahren hergestellt, das Geduld erfordert, aber ein außergewöhnliches Ergebnis liefert. 
Sie passen perfekt zu einem Süßwein wie dem Vin Santo, sind ein Symbol für die Sieneser Tradition und ein unverzichtbarer Leckerbissen während der Festtage.

Der Panforte

Panforte di Siena, ein typischer Weihnachtskuchen
Panforte di Siena

Eine weitere typische Weihnachtssüßspeise stammt ebenfalls aus Siena und hat eine Geschichte, die sogar bis ins Jahr 1000 zurückreicht. 
Honig, Gewürze, kandierte Früchte und Trockenfrüchte bilden die Grundlage des Panforte-Rezepts, eines Kuchens mit teigiger Konsistenz und süßem Geschmack mit einem Nachgeschmack von kandierten Früchten und Mandeln.
Seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1205 zurück, als er in den Chroniken als Geschenk für die Nonnen der Abtei von Montecelso erwähnt wird. 
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dieser Kuchen, der ursprünglich ein mit Honig und Pfeffer angereichertes Brot war, zu einer Spezialität, die bei den wichtigsten Anlässen auf den Tafeln der Adeligen serviert wurde. 
Im 19. Jahrhundert erlangte der Panforte di Siena Weltruhm, so dass Pellegrino Artusi ihn in seinem berühmten Kochbuch erwähnte. 

Im Jahr 1879 wurde zu Ehren der italienischen Königin Panforte Margherita erfunden, eine zartere Version mit weniger Gewürzen und einem Überzug aus Puderzucker. 
Auch heute noch ist Panforte einer der Stars des Weihnachtsfestes, aber man kann ihn das ganze Jahr über in den Konditoreien und Bäckereien von Siena finden und so wird die jahrhundertealte Tradition aufrechterhalten. 

Die Cavallucci

Frisch gebackene Cavallucci
Cavallucci

Wir bleiben in Siena bei den Cavallucci, althergebrachten Süßigkeiten, die schon zur Zeit von Lorenzo il Magnifico verbreitet waren. 
Ihr Name leitet sich von der Sitte der Reisenden ab, die sie in den Gasthöfen auf dem Lande aßen, wo sie als energiereiche, gehaltvolle Süßigkeit angeboten wurden. 
Ihr Teig ist reich an Gewürzen und Nüssen, zeichnet sich aber durch das Fehlen von Eiern aus, was deren besondere Konsistenz ausmacht. 

Sie lassen sich in ihrer Einfachheit genießen und passen hervorragend zu Süß- oder Likörweinen, die ihren würzigen, intensiven Geschmack unterstreichen. Heute halten diese Kekse eine sehr alte Tradition am Leben, und in jedem Bissen steckt ein Stück Geschichte Sienas.

Die Sieneser Copate

Die Copate
Copate

Die Sieneser Copate sind zwar eine der am wenigsten bekannten Weihnachtssüßigkeiten, aber köstlich. Die Copata, auch Cupata genannt (aus dem Arabischen 'qubbiat', Mandel), ist eine uralte, kleine, runde toskanische Süßigkeit, eine weitere Spezialität aus dem Gebiet von Siena. 
Es heißt, sie seien nur in den besten Konditoreien zubereitet und dann Adligen und Päpsten serviert worden.
Ob hell oder dunkel (mit Schokoladenzusatz), es handelt sich um ein knuspriges Gebäck, das mit Honig, Walnüssen und Anis zubereitet und zwischen zwei zarten Oblaten eingeschlossen wird.

Die Befanini

Die Befanini
Die Befanini - Credit: Serena Puosi

Die Befanini sind ein typisches Dreikönigsgebäck, das besonders in der Lucchesia, Versilia und Garfagnana verbreitet, aber in der gesamten Toskana beliebt ist. 
Ihr Name erinnert an die Befana, die beliebte Folklorefigur, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar die Strümpfe der Kinder mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken füllt. 
Es handelt sich um duftende, wohlriechende Kekse aus einem mit Zitrusschalen und Vanille angereicherten Teig, die durch die Dekoration mit bunten Zuckerstreuseln noch farbenfroher wirken. Die Zubereitung ist ein gemeinsamer Moment, an dem die ganze Familie teilhaben kann: Die Kleinen werden Spaß daran haben, die Kekse mit verschieden großen Formen zu gestalten und sie mit bunten Zuckerstreuseln zu verzieren. Die Befanini werden traditionell als Gebäck zu einer Tasse Tee oder heißer Schokolade serviert, passen aber auch hervorragend zu einem Glas Vin Santo (Süßwein).

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