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Blick auf den Monte Amiata
Photo © Ambito Turistico Amiata
Photo © Ambito Turistico Amiata

Entdeckungsreise zu Dantes Orten am Monte Amiata

Von Abbadia San Salvatore nach Santa Fiora und von Castell Azzara nach Monte Labbro

Amiata
von  Amiata

Eine Legende des Ortes besagt, dass der Monte Amiata Dante Alighieri zu dem Berg des Fegefeuers in der Göttlichen Komödie inspirierte. Es ist uns nicht bekannt, ob die Legende wahr ist oder nicht, sicher ist jedoch, dass der alte Vulkan der Toskana in zahlreichen Passagen des Werks des Dichterfürsten vorkommt.

Inhalt
  • 1.
    Der Sasso di Dante (Stein Dantes) in Abbadia San Salvatore
  • 2.
    Santa Fiora, ein Beispiel für ein ghibellinisches Lehnsgut
  • 3.
    Die Aldobrandeschi und Castell'Azzara
  • 4.
    David Lazzaretti und der Veltro (Rüde) der Göttlichen Komödie

Der Sasso di Dante (Stein Dantes) in Abbadia San Salvatore

Sasso di Dante
Sasso di Dante - Credit: Reporter in Viaggio

Zeuch auf die Segel, um nun bess're Fluten, 
O Schifflein meines Geistes, zu durchschneiden,
Das hinter sich so grimmes Meer zurückläßt;                            

Von jenem zweiten Reiche will ich singen, 
Wo sich der Geist der Abgeschiednen läutert 
Und würdig wird zum Himmel aufzusteigen
(Fegefeuer, I, V. 1-6)

Entlang der Straße, die von Abbadia San Salvatore zum Gipfel des Monte Amiata hinaufführt, befindet sich inmitten eines üppigen Buchenwaldes ein Felsen, der sich von allen anderen abhebt: der Sasso di Dante, Dantes Stein, ein Felsen magmatischen Ursprungs, auf dem das Profil von Dante Alighieri unverkennbar abgebildet ist.

Die Legende besagt, dass der Felsen spontan entstanden ist, als Dank an den göttlichen Dichter, der bei der Schaffung des Fegefeuers vom Monte Amiata inspiriert wurde. 

Heute ist der Sasso di Dante Ziel für Wanderer und Kletterer: Denn von seinem Gipfel aus hat man einen herrlichen Blick auf die sienesische Seite des Monte Amiata. 

Santa Fiora, ein Beispiel für ein ghibellinisches Lehnsgut

Santa Fiora
Santa Fiora - Credit: Ambito Turistico Amiata

Fühlloser, komm und sieh', wie schwer bedrückt
Dein Adel ist; komm, heile seine Schäden!
Sieh' selber, tiefgesunken, Santa Fiore.
(Fegefeuer, VI, V. 111)

Die Ortschaft Santa Fiora wird im 6. Gesang des Fegefeuers der Göttlichen Komödie erwähnt. Dante verweist auf die Stadt als Beispiel für die nunmehr im Niedergang begriffene ghibellinische Macht, die von der Familie Aldobrandeschi repräsentiert wird, den Herrschern des Ortes.

Heute ist Santa Fiora eine wunderbare Ortschaft auf dem Monte Amiata mit einer Fülle von Attraktionen und Aktivitäten, doch die Erinnerung an das Zitat ist auf dem zentralen Platz immer noch präsent: Hier begrüßt eine dort angebrachte rechteckige Tafel die Besucher mit dem Vers Dantes.

Die Aldobrandeschi und Castell'Azzara

Castell'Azzara
Castell'Azzara - Credit: Ambito Turistico Amiata

"Wenn aufgehoben wird das Würfelspiel,  
Bleibt, wer verloren, ärgerlich zurück,  
Bedenkt die Würf', und lernt was er versehn hat.                                   
Dem andren aber folgt der ganze Haufen:  
Der drängt sich vor, ein zweiter zupft ihn hinten,  
Ein dritter macht sich seitwärts ihm bemerklich.“ (Fegefeuer, 6. Gesang)

Eine weitere Passage aus der Göttlichen Komödie, die im 6. Gesang des Fegefeuers enthalten ist, bezieht sich auf die Familie Aldobrandeschi und ihre Beziehung zum Monte Amiata: die über das Gioco della Zara, das alte Glücksspiel mit Würfeln, das im Mittelalter sehr in Mode war.

Der Überlieferung nach entstand das Dorf
Castell'Azzara des Monte Amiata aus einem Streit zwischen den Brüdern Aldobrandeschi, Bonifacio, Ildebrando und Guglielmo, der mit einer Runde Zara beigelegt wurde. 

Es war Bonificio, der den Wettstreit gewann und daher die Burg baute, um die herum die heutige Ortschaft Castell'Azzara erbaut wurde.

David Lazzaretti und der Veltro (Rüde) der Göttlichen Komödie

Einsiedelei von David Lazzaretti
Einsiedelei von David Lazzaretti - Credit: Ambito Turistico Amiata

Viel Tiere sind, mit denen es sich gattet,
Und mehr noch werden sein, bis daß der Rüde
Erscheinen wird, der unter Qual es tötet.
(Inferno I, V. 102)

Die Stelle, die sich auf den „Rüden“ (Veltro) bezieht, ist eine der berühmtesten Passagen der Göttlichen Komödie. 

Es gibt zahlreiche mit dieser Figur verbundene Interpretationen: von einem allgemeinen Retter der Menschheit über Papst Bonifatius VIII. bis hin zu Kaiser Heinrich VII. Manch einem zufolge erfüllte sich die Prophezeiung des Veltro jedoch in der Gestalt von David Lazzaretti, einem Prediger des Monte Amiata und Gründer der Kirche nach dem Recht Davids.

Lazzaretti wurde im 19. Jahrhundert in Arcidosso geboren und gründete die Gemeinschaft nach dem Recht Davids auf dem Monte Labbro, bevor er bei einer religiösen Kundgebung getötet wurde. 

Wegen seines Visionarismus und seines tragischen Endes wird er als Christus des Monte Amiata bezeichnet, und viele Anhänger sehen in ihm daher den „Veltro“ der Göttlichen Komödie, den Retter der Menschheit.

Noch heute sind auf dem Monte Labbro die Überreste der Einsiedelei und der Kapelle von David Lazzaretti zu sehen. 

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