Weihnachten ist eine magische Zeit, die man in der Toskana erleben kann: Die Kunststädte sind wunderschön geschmückt, die Dörfer bezaubern mit festlichen Märkten und Krippen in den schönsten Kirchen. Unter den zahlreichen geplanten Initiativen schlagen wir fünf wirklich originelle toskanische Traditionen vor, um in die typisch weihnachtliche Atmosphäre der Winterfeiertage eintauchen zu können.
Beginnen wir in Abbadia San Salvatore, dem bezaubernden Dorf an den Hängen des Monte Amiata, das sich in der Nacht des 24. Dezembers in die Stadt der Fackeln verwandelt: Ein altes Ritual, bei dem um Mitternacht in allen Ecken der Altstadt riesige pyramidenförmige Holzstapel angezündet werden. Eine ganze Nacht lang bis zum Morgengrauen wird das Dorf vom Licht des Feuers erhellt, um das sich die Menschen sammeln, um gemeinsam zu singen, typische Süßigkeiten zu essen und Glühwein zu trinken.
Am Abend des 24. Dezember findet in Monteriggioni ein stimmungsvoller Nachtspaziergang auf der Frankenstraße statt, der in die Vergangenheit zurückführt. Er beginnt um 21 Uhr bei der Burg aus dem 13. Jahrhundert und führt durch den Wald, der nur vom Licht hunderter Fackeln beleuchtet wird, nach Abbadia ad Isola: 4 Kilometer durch Wälder und Felder, um am Ende eine Messe in der schönen Abtei Santi Salvatore e Cirino zu feiern. Ein ganz besonderes Ereignis für eine spirituelle Weihnachtsnacht.
Auch in den Bergen der Garfagnana werden Weihnachtsfeuer angezündet: In Gorfigliano, einem kleinen Dorf in der Gemeinde Minucciano, ist der Abend des 24. Dezember nach alter Tradition dem Weihnachtsfeuer Natalecci gewidmet. Das ist der Name der besonders hohen Freudenfeuer, für die Wacholderzweige an einem Kastanienbaumstamm verflochten werden. Sie werden auf den am besten sichtbaren Hängen des Dorfes aufgestellt und gleichzeitig mit dem Läuten der Gebetsglocke angezündet. Ein uraltes und sehr stimmungsvolles Ritual!
Nach einer uralten Tradition bringt die gute Hexe Befana Süßigkeiten - und Kohle! - für alle Kinder.
In der Toskana steigen am 6. Januar die Befane von den Glockentürmen herab, springen von Palästen und das sogar mit Fallschirmen, um den Familien Glückwünsche und Köstlichkeiten zu bringen.
In Florenz, Siena, Volterra, Cascina, Pisa, Pistoia, Santa Maria a Monte, Livorno, aber auch in der Grotte von Equi Terme kann man Zeuge des Flugs dieser waghalsigen Weiblein werden, um so wieder in Kinderschuhe zu schlüpfen.
Wir beenden unseren Veranstaltungsreigen mit einer der kuriosesten Weihnachtstraditionen der Toskana: In Pienza findet zwischen dem 26. Dezember und dem 4. Januar das mit Spannung erwartete Turnier „Torneo del gioco del panforte“ statt. Der traditionelle Sieneser Gewürzkuchen wird abwechselnd auf entsprechende Tische geworfen, und die Mannschaft, die den Panforte am nächsten an den Rand annähert, ohne dass er hinunterfällt, gewinnt. Die Gewürzkuchen werden nach dem Turnier für wohltätige Zwecke gespendet, denn obwohl sie ein wenig eingedrückt sind, behalten sie ihren Geschmack.