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Grüne Tunnel in den Boboli-Gärten
Photo © Shaun Merrit
Photo © Shaun Merrit

Entdeckung der 5 Geheimnisse in den Boboli-Gärten

Auf der Suche nach Kuriositäten im Park der Medici, von der Grotta del Buontalenti bis zur Limonaia (Zitronenhaus)

Der Boboli-Garten ist einer der bedeutendsten italienischen Gärten der Welt und gehört zusammen mit den anderen Gärten und Villen der Medici in der Toskana zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Diese große grüne Insel im Herzen von Florenz mit ihren rund 45.000 Quadratmetern ist viel mehr als ein Garten. Es handelt sich um ein wahres Freilichtmuseum, in dem sich Brunnen, Grotten, Alleen und Gebäude mit Wäldchen, Statuen und Teichen abwechseln und so die Geschichte der drei Herrscherhäuser erzählen, die es geschaffen und verschönert haben: die Medici, Lothringer und Savoyer.

Alles begann im Jahr 1549, als Eleonora di Toledo, die Frau von Cosimo I. de' Medici, den Palast von der Familie Pitti kaufte und beschloss, seinen Garten zu vergrößern und zu modernisieren und den Architekten Niccolò Tribolo mit den Arbeiten beauftragte.
Von da an wird Boboli dieser kontinuierlich erweitert und bereichert, bis in die heutige Zeit.

Boboli ist auch ein Ort voller Kuriositäten und Geheimnisse, von denen wir Ihnen hier fünf verraten.

Inhalt
  • 1.
    Die Grotte des Buontalenti
  • 2.
    Die Eishäuser
  • 3.
    Der Steinbock und die Schildkröte
  • 4.
    Der ägyptische Obelisk
  • 5.
    Die Zitronen der Medici
1.

Die Grotte des Buontalenti

Der erste Raum der Grotta Grande
Der erste Raum der Grotta Grande - Credit: Ilaria Giannini

Die Grotta Grande (oder Grotta del Buontalenti) ist eine kleine Schatzkammer und ein Meisterwerk des Manierismus, das von Bernardo Buontalenti zwischen 1583 und 1593 im Auftrag von Francesco I. de' Medici gebaut wurde.
Die Grotte ist in drei Säle unterteilt. Im ersten waren bis 1924 die vier Prigioni (Gefangenen) aufbewahrt, die unvollendeten Statuen Michelangelos, die später durch Kopien ersetzt wurden (die Originale befinden sich heute in der Galleria dell'Accademia).
Die Grotte ist praktisch ein Initiations- und Liebespfad, und es ist kein Zufall, dass sie ein Ort war, an dem sich Liebende vor neugierigen Blicken geschützt trafen.
Der zweite Raum ist mit der Skulptur von Theseus und Ariadne von Vincenzo de' Rossi geschmückt, eine eindeutige Anspielung auf das Zusammentreffen der Liebenden, während der dritte und letzte Raum wie eine echte Grotte eingerichtet ist, ein Liebesnest, das von dem Brunnen der Venus, die aus dem Bad steigt, beherrscht wird, ein Werk von Giambologna.

1.

Die Eishäuser

Die Eishäuser von Boboli
Die Eishäuser von Boboli - Credit: sailko

Die beiden kleinen Kuppeln zwischen dem Amphitheater und der Pegasuswiese sind eines der interessantesten Geheimnisse von Boboli: die antiken Eishäuser. Diese teils unterirdischen künstlichen Höhlen erhielten dank des Schnees, der vom Abetone herbeigeschafft und unter die Erde gebracht wurde, eine konstante Kälte. Genau wie moderne Kühlschränke dienten sie zur Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel und von Getränken.

1.

Der Steinbock und die Schildkröte

Steinbock Grotte des Buontalenti, Boboli
Steinbock Grotte des Buontalenti, Boboli

Unter den vielen Symbolen, die den Garten schmücken, gibt es zwei, die immer wiederkehren und mit einer bestimmten Figur verbunden sind: Cosimo I. de' Medici.
Das erste ist der Steinbock oder die Ziege und ist ein wenig überall zu finden: auf der Fassade der Grotta Grande, im Inneren der Grotticina della Madama, auch bekannt als Grotta delle Capre (Grotte der Ziegen), ebenfalls von Buontalenti, doch auch auf den Säulen des Tors der großen Vasca dell'Isola. 
Der Steinbock war ein von Cosimo sehr geschätztes Symbol der Macht. Der Astrologie zufolge wurden große Führer im Zeichen des Steinbocks geboren oder hatten viele Planeten im Zeichen des Steinbocks, wie Lorenzo der Prächtige selbst, der am 1. Januar geboren wurde.
Die Schildkröte mit dem Segel, begleitet von der Redewendung „Festina lente“, d. h.,  „Eile mit Weile“, war das Motto, das Cosimo für seine Regierung gewählt hatte, da es auf die Besonnenheit hinwies, die das Handeln stets begleiten muss, um Erfolg zu haben. Die Schildkröte ist immer vorhanden, in der Fassade der Grotta Grande, doch auch in der Fontana del Bacchino, wo Cosimos Freund Morgante, der Hofzwerg, als Bacchus dargestellt ist, der auf der Schildkröte reitet.

1.

Der ägyptische Obelisk

Der Boboli-Garten mit dem Obelisken
Der Boboli-Garten mit dem Obelisken - Credit: Shutterstock / Pisaphotography

Im Boboli-Garten gibt es sogar einen echten ägyptischen Obelisken, der aus der Stadt Assuan stammt und vermutlich während der Herrschaft von Ramses II. zwischen 1297 und 1213 v. Chr. angefertigt wurde, was ihn zu einem der ältesten Denkmäler macht, die heute in der Toskana existieren.
Das über sechseinhalb Meter hohe Werk kam im 1. Jahrhundert n. Chr. durch Domitian nach Rom. Im 16. Jahrhundert wurde es von Kardinal Ferdinando de' Medici gekauft und in den Gärten der Villa Medici in Rom aufgestellt. Erst 1788 ließ Erzherzog Leopold II. von Lothringen den Obelisken nach Florenz überführen, wo er 1840 seinen heutigen Platz in Boboli vor dem großen Granitbecken fand. Letzteres ist ebenfalls eine Rarität: Es stammt aus den Nerothermen in Rom und gehört zu den größten Becken, die unversehrt aus der Antike erhalten geblieben sind.

1.

Die Zitronen der Medici

Zitronenhaus, Boboli
Zitronenhaus, Boboli - Credit: Diego Delso / WikiCommons

Die Medici hegten eine echte Leidenschaft für Zitrusfrüchte, so dass sie verschiedene Arten anbauten und kreuzten. Sie waren es, die die Mode in der ganzen Toskana verbreiteten.
Heute sind viele dieser alten Zitruspflanzen im Zitronenhaus von Boboli erhalten, das 1778 im Auftrag des Erzherzogs Leopold II. errichtet wurde.

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