Der faszinierende Weg der Via Medicea beginnt an den Cascine medicee in Prato und führt bis Fucecchio, dabei durchquert er das wunderschöne Land in dem die Medici gelebt haben und das auch Leonardo da Vinci in seinen Gemälden dargestellt hat. Die Strecke führt an drei Villen der Medici vorbei, die heute zum Welterbe der UNESCO gehören, und sie geht durch Ortschaften, über Berg und Tal, durch Naturparks und vorbei an archäologischen Stätten und anderen Zeugnissen der Geschichte und der Kunst. Die Via Medicea ist ein strategisches Verbindungsglied zwischen der Woll- und Seidenstraße Via della Lana e della Seta und der Via Francigena und wer ihr folgt, kann den Zusammenhang zwischen dem Einfluss Norditaliens und Nordeuropas und der Spiritualität Roms, der Ewigen Stadt erleben.
Die Via Medicea ist eine Route von mittlerem Schwierigkeitsgrad, die in vier oder mehr Tagen erwandert werden kann. Sie führt durch sieben Kommunen und drei Provinzen und hat eine Gesamtlänge von 78,3 km. Der Höhenunterschied beträgt im Anstieg insgesamt 2.145 m. Eine spezielle Beschilderung kennzeichnet den Weg, der vorwiegend über Neben- und Privatstraßen und Wanderwege des Alpenvereins CAI führt.
Die Via Medicea beginnt bei den Cascine di Tavola, einem öffentlichen Park mit weitläufigen Wiesen und einem Waldstück. Im 15. Jahrhundert ließ Lorenzo di Piero de' Medici genannt Il Magnifico die Cascine anlegen und sie waren für lange Zeit ein Ort des Vergnügens und der Zerstreuung. Hier konnte man sich mit Jagen oder Angeln die Zeit vertreiben oder einfach in der Kutsche durch die Alleen fahren.
Die Route führt weiter nach Poggio a Caiano, in dieser Stadt erkennt man die wahre Bedeutung der Medici. Die großartige Villa Medicea lohnt einen Besuch, auch sie wurde von Lorenzo Il Magnifico in Auftrag gegeben. Im Erdgeschoss und im ersten Stock befinden sich die historischen Gemächer und im zweiten Geschoss das Museo della natura morta, ein Stillleben-Museum mit Gemälden berühmter Künstler, wie Bartolomeo Ligozzi, Giovanna Garzoni und Margherita Caffi.
Die Strecke führt weiter nach Bonistallo zu der Kirche San Francesco, dann zu den Wasserleitungen Condotti Medicei, zu dem Wäldchen von Ragnaione und kreuzt endlich die Via della Lana e della Seta.
Wenn man in Artimino, in der Gemeinde von Carmignano ankommt, steht man fasziniert vor der Medici-Villa La Ferdinanda, die auch die der „Hundert Kamine“ genannt wird. Die Villa wurde auf Wunsch des Großherzogs Ferdinando I de' Medici in Zusammenarbeit mit Buontalenti gebaut und als Jagdschloss genutzt. Denn in dieser Gegend entstand ein Jagdrevier, der Barco Reale, in dem Wildschweine, Hasen, Fasane und anderes Wild lebten. Heute werden in der Villa besondere Events, Kongresse und Hochzeiten organisiert.
Die nächste Etappe auf der Via Medicea ist Bacchereto, ein Ortsteil der Gemeinde Carmignano, der schon im 15. Jahrhundert für seine florierende Tradition der Keramikkunst bekannt war. Hier gab es damals sechs Brennöfen für die Herstellung von Majoliken, die viele Bauwerke in der Stadt Florenz verzieren sollten (zum Beispiel das Ospedale di Santa Maria Nuova und das Istituto degli Innocenti). In Bacchereto befindet sich auch ein Gutshaus, das von den Medici für ihre Treibjagden im Barco Reale benutzt wurde.
Wenn man den Ort Vinci erreicht, lernt man schnell seinen berühmtesten Sohn kennen: Leonardo. Denn das Genie wurde nur wenige Kilometer vom Ortskern geboren. Zwischen Oliven und Weinbergen ließ er sich genau hier zu seinen Werken und seinen Erfindungen inspirieren. Wenn man weitergeht, kommt man zu dem Ort Cerreto Guidi und seiner Medici-Villa, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde. Im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude im Auftrag von Cosimo I. als Jagdschloss erbaut und den Standort wählte man auch wegen seiner Nähe zu der Padule di Fucecchio aus, einem sehr wildreichen Sumpfgebiet.
Die Villa beherbergt im ersten Stock das Jagdmuseum Museo Storico della Caccia e del Territorio mit einer Sammlung von Jagd- und Schusswaffen aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert.
In Fucecchio angekommen, erreicht man auch den Anschluss an die Via Francigena.
Während des Mittelalters und der Neuzeit gehörte das Gebiet von Quarrata zu dem von Pistoia und teilte dessen Schicksal sowie seine historisch-siedlungsrelevante Entwicklung. Die Nähe vom pistoischen Gebiet zur Medici-Dynastie bezeugt der Kauf der Villa La Magia vonseiten Francescos I. im Jahr 1583. Die Villa, die zwischen Florenz und Pistoia liegt, wurde zu einem wichtigen Besitztum der Medici-Familie, insbesondere aufgrund ihrer Nähe zum Jagdreservat Barco Reale.
Für weitere Informationen siehe die offizielle Webseite viamedicea.it