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Routen
5 Tage im Schatten des Monte Amiata

Eine Entdeckungstour zu den Farben, Düften und Traditionen des erloschenen Bergs der Toskana

Niemand überlegt mehr, warum die Etrusker diesen imposanten Berg mit seiner unverwechselbaren Silhouette, der sich im Süden der Toskana zwischen den Provinzen Siena und Grosseto erhebt, zum Haus von Tinia, dem römischen Jupiter, machten. Dabei prägt der erloschene Vulkan heute noch – so wie viele Jahrtausende lang – den Lebensraum in einem Umkreis von hunderten Kilometern. Der geheimnisvolle Monte Amiata ist mit seinem unverkennbar würdevollen Profil allseits wahrnehmbar: im lauwarmen Quellwasser, das aus dem Erdinneren sprudelt; im typischen Geruch der Soffionen und der schwefeligen Ausdünstungen, die man auf der Südseite noch immer riechen kann; in den ausgedehnten Buchen- und Kastanienwäldern, die den imposanten Steinkegel umgeben; im Farbspiel der gewellten Wiesen ringsum; im fruchtbaren Boden, den der Mensch zu bearbeiten verstand und der wahre Köstlichkeiten – Wein, Öl, Käse- und Wurstspezialitäten – auf die Tische bringt.

Das allein schon wäre Grund genug, sich an den Fuß des Monte Amiata zu begeben. Aber das ist noch nicht alles. Neben der Geschichte des Vulkans, die genauso alt ist wie die des Planeten, gibt es die Geschichte der Menschen und der Kultur, die hier im Laufe der Jahrhunderte entstanden ist, sich entwickelt und ihre Spuren hinterlassen hat. Kaufleute und Pilger, die auf der Via Francigena unterwegs waren, langobardische Fürsten auf der Suche nach Eroberungen, waren von der Schönheit dieser Orte so fasziniert, dass sie sich in sie verliebten und sich hier niederließen; Räuber, deren Namen heute noch Angst und Schrecken auslösen; von Dante und Boccaccio aufgegriffene überlieferte Legenden, die zu Schauplätzen mittelalterlicher Literatur wurden: Die Steindörfer des Monte Amiata mit ihren Türmen, Burgen, Festungen, Kirchen und Abteien laden dazu ein, diese Geschichte hautnah zu erleben.

Fünf Tage reichen sicher nicht aus, um die Natur und die Geschichte des Monte Amiata in ihrem ganzen Reichtum zu erfassen. Sehr wohl gewähren sie aber Einblicke in die Seele des erloschenen Vulkans und in die frühe Kultur jener Menschen, die in seinem Schatten lebten. Um den Startpunkt jeder Etappe zu erreichen, ist die Nutzung des Autos vorgesehen.

1.
ERSTER TAG
Bagni San Filippo: die antiken Quellen des Vulkans

Antike Thermen, Kastanienwälder, mittelalterliche Dörfer. Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour des Monte Amiata ist das Städtchen Bagni San Filippo. Bereits der Name weist darauf hin, dass wir es mit einem der wertvollsten Geschenke des alten Vulkans – den Heißwasserquellen – zu tun haben. Der an den Hängen des Monte Amiata gelegene Ort ist antiken Ursprungs. Die schon von den Römern benutzten Thermen wurden bereits im 12. Jahrhundert in den mittelalterlichen Chroniken erwähnt. Mit Staunen beschrieb Ristoro d'Arezzo am Ende des 13. Jahrhunderts die Kalkkonkretionen des Fosso Bianco. Die Felsen, denen das Wasser des Vulkans schöpferische Formen verliehen hat, tragen heute merkwürdige Namen wie „Gletscher“ oder „Weißer Wal“.

Auf einer rund 3-stündigen Rundtour können wir diesen Ort und seine wunderbare Wasserwelt erkunden. Ausgangspunkt ist der Fosso, dessen Temperatur ein erfrischendes Bad auch außerhalb der Saison gestattet. Hier reihen sich Wannen und Becken mit türkisfarbenem Wasser aneinander, umgeben von Felsen, die von schneeweißem Kalkstein überzogen sind. Besonders ins Auge sticht der weiße Wal oder Balena Bianca. Es geht weiter zur Grotta di San Filippo, in die sich im Jahr 1269 der Überlieferung nach Filippo Benizi zum Gebet zurückgezogen haben soll, und zwar fernab vom Konklave, das in Viterbo den Nachfolger von Clemens IV. suchte und für dessen Amt sich Filippo nicht würdig hielt. Der Weg führt weiter durch den Kastanienwald bis zum Agrotourismus Il Palazzo in Pietrineri. Von hier aus kann man einen Abstecher zur alten Quecksilbermine und zu den Solfataren, den sogenannten „puzzolaie“ machen, aus denen heißes Wasser und Dämpfe mit ihrem typisch schwefelhaltigen Geruch austreten. Zum Il Palazzo zurückgekehrt, schlängelt sich eine schmale Kammstraße nach Campiglia d'Orcia, ein weiteres Juwel aus dem Mittelalter mit der Kirche San Biagio und den Ruinen des Castello dei Visconti e dei Salimbeni, das von den Sienesern 1234 zerstört wurde.

 

Antike Thermen, Kastanienwälder, mittelalterliche Dörfer. Ausgangspunkt unserer Entdeckungstour des Monte Amiata ist das Städtchen Bagni San Filippo. Bereits der Name weist darauf hin, dass wir es mit einem der wertvollsten Geschenke des alten Vulkans – den Heißwasserquellen – zu tun haben. Der an den Hängen des Monte Amiata gelegene Ort ist antiken Ursprungs. Die schon von den Römern benutzten Thermen wurden bereits im 12. Jahrhundert in den mittelalterlichen Chroniken erwähnt. Mit Staunen beschrieb Ristoro d'Arezzo am Ende des 13. Jahrhunderts die Kalkkonkretionen des Fosso Bianco. Die Felsen, denen das Wasser des Vulkans schöpferische Formen verliehen hat, tragen heute merkwürdige Namen wie „Gletscher“ oder „Weißer Wal“.

Auf einer rund 3-stündigen Rundtour können wir diesen Ort und seine wunderbare Wasserwelt erkunden. Ausgangspunkt ist der Fosso, dessen Temperatur ein erfrischendes Bad auch außerhalb der Saison gestattet. Hier reihen sich Wannen und Becken mit türkisfarbenem Wasser aneinander, umgeben von Felsen, die von schneeweißem Kalkstein überzogen sind. Besonders ins Auge sticht der weiße Wal oder Balena Bianca. Es geht weiter zur Grotta di San Filippo, in die sich im Jahr 1269 der Überlieferung nach Filippo Benizi zum Gebet zurückgezogen haben soll, und zwar fernab vom Konklave, das in Viterbo den Nachfolger von Clemens IV. suchte und für dessen Amt sich Filippo nicht würdig hielt. Der Weg führt weiter durch den Kastanienwald bis zum Agrotourismus Il Palazzo in Pietrineri. Von hier aus kann man einen Abstecher zur alten Quecksilbermine und zu den Solfataren, den sogenannten „puzzolaie“ machen, aus denen heißes Wasser und Dämpfe mit ihrem typisch schwefelhaltigen Geruch austreten. Zum Il Palazzo zurückgekehrt, schlängelt sich eine schmale Kammstraße nach Campiglia d'Orcia, ein weiteres Juwel aus dem Mittelalter mit der Kirche San Biagio und den Ruinen des Castello dei Visconti e dei Salimbeni, das von den Sienesern 1234 zerstört wurde.

 

  • straighten
    Länge
    7,2 km
  • schedule
    Dauer
    1 Tag
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2.
ZWEITER TAG
Auf Räuber- und Pilgerwegen: von Radicofani nach Abbadia San Salvatore

Ghino di Tacco – ein rebellischer Räuber und Edelmann aus Siena (ob er wirklich ein Edelmann war, darüber sind sich Historiker uneins) – war unter Pilgern und Handelsleuten, die auf der Via Francigena unterwegs waren, äußerst gefürchtet. Aber wahrscheinlich war der sienesische Bandit der berühmteste Regent des alten Städtchens Radicofani, dem zweiten Ziel unserer Tour. Auf der Flucht vor der Sieneser Justiz ergriff er Besitz von der Burg, die er zum Hauptquartier für sich und seine Kämpfer machte und von wo aus er neue Überfälle organisierte. Die Rocca ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ebenso wie der darunter liegende Ort mit den Steinhäusern und den mit Blumen geschmückten Balkonen. Nach der Besichtigung des Ortes geht es auf einem Fußweg, der teilweise auf der alten Via Francigena verläuft, weiter nach Abbadia San Salvatore. Zum Glück birgt diese Strecke nicht die Gefahren wie zu Zeiten von Ghino di Tacco in sich, dafür braucht man aber gute Beine. Die Route beginnt bei km 25 der Provinzstraße Sarteano-Radicofani und führt uns auf einem Naturweg bis zum Poggio l'Apparitoia. Nach dem Queren des Paglia im Ortsteil Le Casette trifft man auf die Überreste alter Bauwerke, von denen angenommen wird, dass sie einst Einkehrmöglichkeiten für Pilger waren. Man geht unter dem Viadukt der Via Cassia weiter und quert den Pagliola an einer kleinen Furt, bis schließlich am Horizont Abbadia San Salvatore auftaucht, wahrscheinlich genau so, wie es Pilgern im Mittelalter erschienen war.

 

Ghino di Tacco – ein rebellischer Räuber und Edelmann aus Siena (ob er wirklich ein Edelmann war, darüber sind sich Historiker uneins) – war unter Pilgern und Handelsleuten, die auf der Via Francigena unterwegs waren, äußerst gefürchtet. Aber wahrscheinlich war der sienesische Bandit der berühmteste Regent des alten Städtchens Radicofani, dem zweiten Ziel unserer Tour. Auf der Flucht vor der Sieneser Justiz ergriff er Besitz von der Burg, die er zum Hauptquartier für sich und seine Kämpfer machte und von wo aus er neue Überfälle organisierte. Die Rocca ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ebenso wie der darunter liegende Ort mit den Steinhäusern und den mit Blumen geschmückten Balkonen. Nach der Besichtigung des Ortes geht es auf einem Fußweg, der teilweise auf der alten Via Francigena verläuft, weiter nach Abbadia San Salvatore. Zum Glück birgt diese Strecke nicht die Gefahren wie zu Zeiten von Ghino di Tacco in sich, dafür braucht man aber gute Beine. Die Route beginnt bei km 25 der Provinzstraße Sarteano-Radicofani und führt uns auf einem Naturweg bis zum Poggio l'Apparitoia. Nach dem Queren des Paglia im Ortsteil Le Casette trifft man auf die Überreste alter Bauwerke, von denen angenommen wird, dass sie einst Einkehrmöglichkeiten für Pilger waren. Man geht unter dem Viadukt der Via Cassia weiter und quert den Pagliola an einer kleinen Furt, bis schließlich am Horizont Abbadia San Salvatore auftaucht, wahrscheinlich genau so, wie es Pilgern im Mittelalter erschienen war.

 

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    Länge
    9,8 km
  • schedule
    Dauer
    Ein Tag
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3.
Dritter Tag
Auf dem Gipfel des Monte Amiata

In Abbadia San Salvatore, dem bedeutenden Zentrum in strategischer Lage an der Via Francigena, ist die Atmosphäre des Mittelalters im Schatten des erloschenen Vulkans noch deutlich spürbar. Die Abtei, um die herum der Ort entstand, wurde vom langobardischen Adeligen Erfone mit Erlaubnis von König Ratchis 742 errichtet. Dabei ging es nicht nur um die guten Beziehungen, die man mit der Kirche begründen wollte, sondern auch um die Kontrolle einer Route, die nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern auch für den Handel äußerst bedeutsam war. Ein Rundgang durch den historischen Ortskern lässt uns in das Flair von anno dazumal eintauchen, den Geist der Benediktinermönche spüren, die in den Skriptorien die antiken Kodizes duplizierten, die uns überliefert wurden. Hier wurde tausend Jahre lang das älteste Manuskript der Vulgata, der lateinischen Version der Bibel des heiligen Hieronymus, aufbewahrt. Zudem lohnt ein Besuch des Museo delle Miniere. Das Bergbaumuseum gewährt Einblicke in die Geschichte des Abbaus von Zinnobererz – ein weiteres Geschenk des Monte Amiata – das zu Herstellung von Quecksilber genutzt wurde. Als Höhepunkt sollte man dem ehrwürdigen Vulkan einen Besuch abstatten: Abbadia ist der ideale Ausgangspunkt, um den Gipfel zu besteigen.

Die Rundtour dauert zirka 5 Stunden: Den Vormittag kann man fürs Trekking nutzen, den Nachmittag zur Besichtigung des Ortes. Der Pfad führt durch einen märchenhaften Buchenwald zum Rifugio Cantore. Von der Hütte aus geht es hinauf zur Ortschaft Prato delle Macinaie und auf dem Weg der steilen Skipiste (weiß-rote Markierung) weiter bis zum monumentalen Gipfelkreuz auf 1.728 Meter. Der eigentliche Gipfel des Monte Amiata liegt knapp darüber, auf 1.738 m Seehöhe. Zwischen riesigen Felsbrocken steht die Madonnina degli Scout, wo sich der wohl schönste Panoramablick vom Val d'Orcia bis nach Siena und weiter über den Lago di Bolsena hinaus bis zum Monte Terminillo am Horizont eröffnet. Entlang der Skipisten geht es talwärts zum Rifugio Cantore. Wählt man dieselbe Strecke wie für den Hinweg, gelangt man zum Rifugio Amiatino. Wieder in Abbadia zurück, aber noch bevor es weiter geht, sollte man sich unbedingt mit einem Stück Ricciolina stärken. Die mit Orangenmarzipan gefüllte und Löckchen aus Mürbteig dekorierte Spezialität muss man probiert haben!

In Abbadia San Salvatore, dem bedeutenden Zentrum in strategischer Lage an der Via Francigena, ist die Atmosphäre des Mittelalters im Schatten des erloschenen Vulkans noch deutlich spürbar. Die Abtei, um die herum der Ort entstand, wurde vom langobardischen Adeligen Erfone mit Erlaubnis von König Ratchis 742 errichtet. Dabei ging es nicht nur um die guten Beziehungen, die man mit der Kirche begründen wollte, sondern auch um die Kontrolle einer Route, die nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern auch für den Handel äußerst bedeutsam war. Ein Rundgang durch den historischen Ortskern lässt uns in das Flair von anno dazumal eintauchen, den Geist der Benediktinermönche spüren, die in den Skriptorien die antiken Kodizes duplizierten, die uns überliefert wurden. Hier wurde tausend Jahre lang das älteste Manuskript der Vulgata, der lateinischen Version der Bibel des heiligen Hieronymus, aufbewahrt. Zudem lohnt ein Besuch des Museo delle Miniere. Das Bergbaumuseum gewährt Einblicke in die Geschichte des Abbaus von Zinnobererz – ein weiteres Geschenk des Monte Amiata – das zu Herstellung von Quecksilber genutzt wurde. Als Höhepunkt sollte man dem ehrwürdigen Vulkan einen Besuch abstatten: Abbadia ist der ideale Ausgangspunkt, um den Gipfel zu besteigen.

Die Rundtour dauert zirka 5 Stunden: Den Vormittag kann man fürs Trekking nutzen, den Nachmittag zur Besichtigung des Ortes. Der Pfad führt durch einen märchenhaften Buchenwald zum Rifugio Cantore. Von der Hütte aus geht es hinauf zur Ortschaft Prato delle Macinaie und auf dem Weg der steilen Skipiste (weiß-rote Markierung) weiter bis zum monumentalen Gipfelkreuz auf 1.728 Meter. Der eigentliche Gipfel des Monte Amiata liegt knapp darüber, auf 1.738 m Seehöhe. Zwischen riesigen Felsbrocken steht die Madonnina degli Scout, wo sich der wohl schönste Panoramablick vom Val d'Orcia bis nach Siena und weiter über den Lago di Bolsena hinaus bis zum Monte Terminillo am Horizont eröffnet. Entlang der Skipisten geht es talwärts zum Rifugio Cantore. Wählt man dieselbe Strecke wie für den Hinweg, gelangt man zum Rifugio Amiatino. Wieder in Abbadia zurück, aber noch bevor es weiter geht, sollte man sich unbedingt mit einem Stück Ricciolina stärken. Die mit Orangenmarzipan gefüllte und Löckchen aus Mürbteig dekorierte Spezialität muss man probiert haben!

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    Länge
    7,2 km
  • schedule
    Dauer
    1 Tag
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4.
VIERTER TAG
Von Piancastagnaio nach Pigelleto: Kultur inmitten der Wälder

Schon der Name lässt uns erahnen, was uns erwartet: Piancastagnaio ist ein kleines, auf einem Hügel gelegenes Städtchen, das von Kastanienwäldern umgeben ist. Eine Oase des Friedens mit mittelalterlichen Bauten: das Castello Aldobrandesco, das mit seinen Festungsmauern den Ort vor feindlichen Überfällen schützte; das Santuario della Madonna di San Pietro: die Kirche San Francesco, die uns mit den Überresten des Kreuzgangs des heiligen Bartholomäus in eine Atmosphäre aus dem 14. Jahrhundert eintauchen lässt. Weiter südlich liegt am Fuße des Monte Civitella ein weiterer Ort von historischer Bedeutung: Castell'Azzara. Bis hierher hatten die Aldobrandeschi ihre Herrschaft ausgedehnt. Glaubt man der Überlieferung von Dantes Fegefeuer, verdankt sich das nur einem Zufall: Im Fegefeuer wird von Bonifacio, einem wichtigen Familienmitglied erzählt, das angeblich das Glück hatte, die Stadt beim Würfelspiel gewonnen zu haben. Zu den Sehenswürdigkeiten im Ort gehören die Kirche Madonna del Rosario mit wertvollen Fresken und Gemälden aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie die Villa Sforzesca von 1580, die etwas außerhalb liegt. Auch sie ist einen Besuch wert. Von der Kultur des Mittelalters begeben wir uns weiter südlich in die geschützte Naturlandschaft der Riserva del Pigelleto, wo wir auf einem 3-stündigen Rundweg (rot-weiße Markierung) ganz in ein duftendes und farbenprächtiges Schauspiel der Natur eintauchen. Feld- und Waldwege schlängeln sich durch eine mannigfaltige Natur, Schautafeln liefern interessante Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt im Park – ein weiteres Geschenk des erloschenen Vulkans. Buchen, Kastanien, Ahorn und Eichen säumen den Weg und geben Blicke auf den Monte Amiata und die Städtchen Piancastagnaio und Radicofani frei.

Schon der Name lässt uns erahnen, was uns erwartet: Piancastagnaio ist ein kleines, auf einem Hügel gelegenes Städtchen, das von Kastanienwäldern umgeben ist. Eine Oase des Friedens mit mittelalterlichen Bauten: das Castello Aldobrandesco, das mit seinen Festungsmauern den Ort vor feindlichen Überfällen schützte; das Santuario della Madonna di San Pietro: die Kirche San Francesco, die uns mit den Überresten des Kreuzgangs des heiligen Bartholomäus in eine Atmosphäre aus dem 14. Jahrhundert eintauchen lässt. Weiter südlich liegt am Fuße des Monte Civitella ein weiterer Ort von historischer Bedeutung: Castell'Azzara. Bis hierher hatten die Aldobrandeschi ihre Herrschaft ausgedehnt. Glaubt man der Überlieferung von Dantes Fegefeuer, verdankt sich das nur einem Zufall: Im Fegefeuer wird von Bonifacio, einem wichtigen Familienmitglied erzählt, das angeblich das Glück hatte, die Stadt beim Würfelspiel gewonnen zu haben. Zu den Sehenswürdigkeiten im Ort gehören die Kirche Madonna del Rosario mit wertvollen Fresken und Gemälden aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie die Villa Sforzesca von 1580, die etwas außerhalb liegt. Auch sie ist einen Besuch wert. Von der Kultur des Mittelalters begeben wir uns weiter südlich in die geschützte Naturlandschaft der Riserva del Pigelleto, wo wir auf einem 3-stündigen Rundweg (rot-weiße Markierung) ganz in ein duftendes und farbenprächtiges Schauspiel der Natur eintauchen. Feld- und Waldwege schlängeln sich durch eine mannigfaltige Natur, Schautafeln liefern interessante Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt im Park – ein weiteres Geschenk des erloschenen Vulkans. Buchen, Kastanien, Ahorn und Eichen säumen den Weg und geben Blicke auf den Monte Amiata und die Städtchen Piancastagnaio und Radicofani frei.

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    Länge
    5,1 km
  • schedule
    Dauer
    1 Tag
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5.
FÜNFTER TAG
Santa Fiora und Arcidosso: Aromen, Farben und Traditionen des Monte Amiata

Mit den Düften und Farben der Riserva di Pigelleto, die noch frisch in Erinnerung sind, gehen wird nach Norden und kommen zu einem der schönsten Orte des Monte Amiata. Santa Fiora das mit der Orangen Fahne ausgezeichnet wurde und Mitglied des Clubs der Schönsten Orte Italiens ist, liegt an den Hängen des erloschenen Vulkans. Schon von weitem sind die aneinander gereihten roten Dächer zu sehen, unter denen sich verwinkelte alte Gässchen verbergen. Santa Fiora lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Wir beginnen im historischen Zentrum auf der von mittelalterlichen Mauern umgebenen Piazza mit dem Torre dell'Orologio (Uhrturm) und dem Palazzo Sforza, schlendern durch die Via Carolina mit den typisch mittelalterlichen dreitürigen Häusern und weiter durch die Via del Fondaccio mit der Pfarrkirche Santa Flora e Lucilla, in der Terrakotta-Arbeiten aus der Werkstatt von Andrea Della Robbia aus dem 15. Jahrhundert aufbewahrt sind. Weiter unten liegt das Stadtdrittel Borgo mit der Via Lunga und der Kirche San Michele Arcangelo, die Teil der alten Klosteranlage der Augustiner war. Nach San Michele zeigt sich eine weitere Oase der Ruhe: die Peschiera, ein Wasserbecken, das zwischen mittelalterlichen Gebäuden und dem Wald eingebettet ist. Hier wird das Wasser des Fiora gespeichert, das bereits von den Aldobrandeschi für die Forellenzucht genutzt wurde.

Es fällt schwer Santa Fiora zu verlassen, aber der Monte Amiata hält für seine Besucher noch weitere schöne Ziele bereit. Bevor es aber weiter geht, muss man unbedingt die Acquacotta probieren – eine lokaltypische Suppe, die mit wildem Radicchio zubereitet wird. Nun begeben wir uns nordwärts, bis wir am Horizont die unverwechselbare Silhouette des Turms des Castello Arcidosso der Aldobrandeschi erkennen. Der zum Schutz des Ortes errichtete Turm sollte die Feinde (von denen es zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert viele gab) warnen, dass diejenigen, die schlechte Absichten hätten, kein leichtes Spiel haben würden.

Der Ort empfängt uns mit seinen historischen Dritteln: das Terziere Castello mit dem Teatro degli Unanimi aus dem Jahr 1741, dem ältesten Theater im Raum Grosseto, und der Kirche San Nicolò, der ältesten Kirche des Ortes aus dem 12. Jahrhundert, mit einem Holzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das Terziere Codaccio mit dem Haus von Lazaretti, dem Begründer der religiösen Bewegung des Giurisdavidismo (Kirche nach dem Recht Davids) und der Kirche San Leonardo. Schließlich das Terziere Sant'Andrea mit der Porta Talassese (Stadttor), wo man noch das alte Wappen der Republik Siena sehen kann. Die Kirche Madonna Incoronata wurde hingegen 1348 zum Dank für das Ende der Pest errichtet.

Arcidosso ist auch das Reich der Castagna IGP del Monte Amiata. Jedes Jahr im Oktober finden, neben Führungen in die Kastanienwälder, Veranstaltungen, Konzerte und Feste rund um die Edelkastanie mit geschützter geografischer Angabe statt, die mit handwerklich gebrautem Bier, einer weiteren heimischen Spezialität, gefeiert wird. Typisch für Arcidosso ist außerdem die Suppe, ein echtes Konzentrat an lokalen Produkten, aus altbackenem Brot, frischen Zwiebeln, Tomaten, Ricotta, Spinat und kaltgepresstem Olivenöl, zu der man geröstetes Brot mit frischen Zwiebeln reicht.

 

Mit den Düften und Farben der Riserva di Pigelleto, die noch frisch in Erinnerung sind, gehen wird nach Norden und kommen zu einem der schönsten Orte des Monte Amiata. Santa Fiora das mit der Orangen Fahne ausgezeichnet wurde und Mitglied des Clubs der Schönsten Orte Italiens ist, liegt an den Hängen des erloschenen Vulkans. Schon von weitem sind die aneinander gereihten roten Dächer zu sehen, unter denen sich verwinkelte alte Gässchen verbergen. Santa Fiora lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Wir beginnen im historischen Zentrum auf der von mittelalterlichen Mauern umgebenen Piazza mit dem Torre dell'Orologio (Uhrturm) und dem Palazzo Sforza, schlendern durch die Via Carolina mit den typisch mittelalterlichen dreitürigen Häusern und weiter durch die Via del Fondaccio mit der Pfarrkirche Santa Flora e Lucilla, in der Terrakotta-Arbeiten aus der Werkstatt von Andrea Della Robbia aus dem 15. Jahrhundert aufbewahrt sind. Weiter unten liegt das Stadtdrittel Borgo mit der Via Lunga und der Kirche San Michele Arcangelo, die Teil der alten Klosteranlage der Augustiner war. Nach San Michele zeigt sich eine weitere Oase der Ruhe: die Peschiera, ein Wasserbecken, das zwischen mittelalterlichen Gebäuden und dem Wald eingebettet ist. Hier wird das Wasser des Fiora gespeichert, das bereits von den Aldobrandeschi für die Forellenzucht genutzt wurde.

Es fällt schwer Santa Fiora zu verlassen, aber der Monte Amiata hält für seine Besucher noch weitere schöne Ziele bereit. Bevor es aber weiter geht, muss man unbedingt die Acquacotta probieren – eine lokaltypische Suppe, die mit wildem Radicchio zubereitet wird. Nun begeben wir uns nordwärts, bis wir am Horizont die unverwechselbare Silhouette des Turms des Castello Arcidosso der Aldobrandeschi erkennen. Der zum Schutz des Ortes errichtete Turm sollte die Feinde (von denen es zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert viele gab) warnen, dass diejenigen, die schlechte Absichten hätten, kein leichtes Spiel haben würden.

Der Ort empfängt uns mit seinen historischen Dritteln: das Terziere Castello mit dem Teatro degli Unanimi aus dem Jahr 1741, dem ältesten Theater im Raum Grosseto, und der Kirche San Nicolò, der ältesten Kirche des Ortes aus dem 12. Jahrhundert, mit einem Holzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das Terziere Codaccio mit dem Haus von Lazaretti, dem Begründer der religiösen Bewegung des Giurisdavidismo (Kirche nach dem Recht Davids) und der Kirche San Leonardo. Schließlich das Terziere Sant'Andrea mit der Porta Talassese (Stadttor), wo man noch das alte Wappen der Republik Siena sehen kann. Die Kirche Madonna Incoronata wurde hingegen 1348 zum Dank für das Ende der Pest errichtet.

Arcidosso ist auch das Reich der Castagna IGP del Monte Amiata. Jedes Jahr im Oktober finden, neben Führungen in die Kastanienwälder, Veranstaltungen, Konzerte und Feste rund um die Edelkastanie mit geschützter geografischer Angabe statt, die mit handwerklich gebrautem Bier, einer weiteren heimischen Spezialität, gefeiert wird. Typisch für Arcidosso ist außerdem die Suppe, ein echtes Konzentrat an lokalen Produkten, aus altbackenem Brot, frischen Zwiebeln, Tomaten, Ricotta, Spinat und kaltgepresstem Olivenöl, zu der man geröstetes Brot mit frischen Zwiebeln reicht.

 

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