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Flagge der LGBTQ-Bewegung
Photo © Juan Moyano via CanvaPro
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Pisa79, die Ursprünge der italienischen LGBTQ+-Bewegung

Die Geschichte der toskanischen LGBTQ+-Bewegung: Die Homosexuellenvereinigung Orfeo in Pisa

Gay.it
von  Gay.it

Wenn man von Pride und homosexuellem Stolz spricht, geht der erste Gedanke an New York und die Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969, als eine Gruppe von Frauen und Männern mit den so genannten Stonewall Riots Geschichte schrieb. Von diesem Moment an begann sich eine echte sexuelle Befreiungsbewegung auszubilden, die alle Vertreter der LGBTQ+-Bewegung zusammenführte und darauf abzielte, ihnen gleiche Rechte und Freiheiten einzubringen.

Die Forderungen der Stonewall-Unruhen und der darauffolgenden Demonstrationen erreichten nach einiger Zeit auch Italien, wobei die Städte der Toskana die italienische LGBTQ+-Bewegung als erste anführten.
So kam es, dass eine Gruppe toskanischer Studenten im Frühjahr 1979 die Homosexuellenvereinigung Orfeo in Pisa gründete. Zu den Gründern der Vereinigung gehörten einige Personen, die in der italienischen LGBTQ+-Bewegung Geschichte geschrieben haben: Paolo Lambertini, Andrea Pini und Edison Mezzone. Von ihrem Sitz im Vicolo del Tinti 30 im Herzen des Altstadtzentrums von Pisa aus hielt die Gruppe wöchentliche Treffen und Versammlungen ab, bei denen sie nach Wegen suchte, ihre Arbeit so vielen Menschen wie möglich bekannt zu machen. Dabei verfolgten sie das Ziel, „die freie Meinungsäußerung zu fördern und das Recht einzufordern, die eigene Sexualität offen zu leben“.

Aus diesem kleinen Kreis heraus gelang es der Vereinigung Orfeo den Marsch gegen die Gewalt an homosexuellen Männern und Frauen, auch bekannt als Pisa79, zu organisieren und so Geschichte zu schreiben. Der Marsch, der am 24. November 1979 in der Stadt organisiert wurde, war die erste Veranstaltung dieser Art in Italien, die von der Polizei genehmigt und von einer Gemeinde unterstützt wurde, und gilt daher als die erste Pride Parade Italiens.
Die Demonstration wurde als Reaktion auf die Ermordung eines schwulen Jungen in Livorno und das allgemein gewalttätige Klima gegen die LGBTQ+-Gemeinschaft organisiert und umfasste fast 500 Menschen, die mit Bannern und Slogans den ersten echten italienischen Pride zum Leben erweckten 

Obwohl die Vereinigung Orfeo von kurzer Dauer war (sie bestand bis 1981), leistete sie einen entscheidenden Beitrag zur italienischen LGBTQ+-Bewegung, indem sie verschiedene Treffen und Abendveranstaltungen, wie den historischen Hop Frog in Viareggio, sowie thematische Filmfestivals organisierte.

Eine schöne Seite der italienischen Geschichte, die es kennenzulernen und zu erforschen gilt. Ausgehend von der Bedeutung der Vereinigung kann man zum Beispiel einen Spaziergang durch das Zentrum von Pisa unternehmen, bei dem man einige mit der LGBTQ+-Gemeinschaft in Verbindung stehende Orte entdecken kann.

Mit der Entdeckung beginnen

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