Das Gebiet von Villa Collemandina liegt zu Füßen des Bergmassivs Pania di Corfino, das mit seiner imposanten felsigen Gestalt das ganze südliche Serchio-Tal dominiert. Hier dehnen sich Buchen- und Nadelwälder aus, auf die in größerer Höhe die typische Hochgebirgsvegetation des Apennin folgt. Naturliebhaber und Bergfreunde können wundervolle Touren im Naturschutzgebiet Parco dell'Orecchiella unternehmen oder den Botanischen Garten der Pania di Corfino erkunden.
Dieses Gebiet wurde schon von den Etruskern besiedelt, auf die die Apuaner folgten, bis es 180 v. Chr. von den Römern erobert wurde. In der darauf folgenden Zeit ähnelte die Geschichte der sieben Orte (Canigiano, Corfino, Magnano, Massa Sassorosso, Pianacci, Sassorosso) aus denen sich die Gemeinde Villa Collemandina zusammensetzt, der vieler anderer Ortschaften in der Garfagnana, die auf einer Anhöhe lagen und mehr oder minder befestigt waren. Vor dem Jahr Tausend, während des Feudalismus, kam dieses Gebiet in den Besitz der mächtigen langobardischen Familie Rolandinghi (oder Orlandinghi), die in die Villa Colimundinga – nach dem Namen ihres Stammvaters - eine Kurie einrichteten.
Im Jahr 1265 schlossen die Adeligen von Villa ihr Lehen der freien Gemeinde Castiglione di Garfagnana an (eine Festung der Republik Lucca), auf die sie großen politischen Einfluss ausübten. 1430 kam Villa Collemandina zum Herrschaftsgebiet der Este, in dem es bis zur Einheit Italiens verblieb, mit Ausnahme der napoleonischen Zeit und des Fürstentums von Elisa Bonaparte. Zwischen 1803 und 1806 wurden die winzigen Gemeinden, die es zuvor gab, aufgehoben und die Gemeinde Villa Collemandina gegründet. Zu Beginn erhob sich auf dem Hügel das Schloss des Gebieters, dann wurden auf seinen Ruinen die Kirche und der schöne Kreuzgang mit sechzehn Säulen aus Sandstein erbaut. In der Pfarrkirche kann man zwei Marmoraltäre von Nicola Civitali aus dem Jahr 1533 sowie ein wunderschönes, kürzlich restauriertes Triptychon bewundern.