Das antike Potentiana – heute Podenzana – liegt an der äußersten Grenze eines Grenzlands par excellence wie der Lunigiana. Heute ist es eine Gemeinde mit vielen, im Gemeindegebiet verstreuten Ortsteilen, die sich auf zwei Landstreifen (dazu unten mehr) ausbreiten, welche ab 1306 in den Händen der Malaspina waren und später in ein unabhängiges Marchesat verwandelt wurden. Den Hauptort dominiert das heute private Castello Malaspina, das man vom Tal aus in seiner ganzen Erhabenheit bewundern kann. Auf dem Monte Gaggio kann man dagegen die Wallfahrtskirche Madonna della Neve aus dem 17. Jahrhundert besichtigen.
Um die kurz nach dem Jahr 1000 erbaute Burg kämpften ab dem folgenden Jahrhundert die Malaspina und die Bischöfe von Luni. Heute präsentiert sich das 1954 von Giuseppe Morandi gekaufte Bauwerk mit der feierlichen Würde seiner strengen Fassade, während über dem Haupteingang das Adelswappen prangt. Das Innere zeichnen großzügige Räume, eine mit Dekorationen versehene Kapelle und ein schöner Waffensaal aus.
Das Gebiet von Podenza ist interessanterweise in zwei Hauptorte geteilt, und zwar Podenzana und Montedivalli, das offiziell der einzige Ortsteil der Gemeinde ist. In Wirklichkeit ist das Gebiet von Montedivalli eine Exklave – das heißt, eine Art Insel – die zum Teil in Ligurien liegt (zwischen die beiden Landstriche von Podenzana schiebt sich ein Teil des Gebiets der Gemeinden Bolano und Tresana). Obgleich es eigentlich nur zwei Ortsteile umfasst, besteht das Territorium von Podenzana aus einer Vielzahl kleiner Orte, bis in die Val di Vara hinein. Sie wachen über das Tal und die Fortezza della Brunella. In den Orten, die zu Montedivalli gehören, verbirgt sich ein wahrer Schatz, die Wallfahrtkirche Sant’Andrea, eine wunderschöne romanische Kirche, die sich oberhalb einer Handvoll Häuser auf einem vereinzelten Hügel zwischen drei kleinen, malerischen Tälern erhebt.
Wie die ganze Lunigiana, ist auch Podenzana ein ideales Reiseziel für Naturliebhaber, die hier unzählige Möglichkeiten haben, in den Kastanienwälder zu wandern oder Fahrrad zu fahren. In kulinarischer Hinsicht ist Podenzana berühmt als Hauptstadt des Panigaccio: Bei dieser sehr alten Spezialität handelt es sich um eine Art Brotfladen, der aus einem dickflüssigen, gesalzenen Weizenteig gemacht und auf speziellen Terrakottascheiben im Kamin gebacken wird.