Der Ort Licciana Nardi und die umliegenden Täler, die inmitten des Parco Nazionale dell’Appennino Tosco-Emiliano liegen, sind das ideale Reiseziel für Naturliebhaber, die hier einzigartig schöne Landschaften entdecken können. Besonders interessant sind Monti und Apella, wo ein alter Turm an eine mittelalterliche Siedlung erinnert und das Geburtshaus von Anacarsi Nardi steht, des Freiheitshelden des Risorgimento. Als Hommage an Nardi und einen anderen Helden des Risorgimento, Biagio Nardi, beschloss die Gemeinde 1933, an den alten Namen Licciana Nardi anzuhängen.
Außer der landschaftlichen Schönheit des Naturparks sind im Territorium von Licciana Nardi vor allem die alten Festungen interessant, zum Beispiel das vom 12. bis zum 17. Jahrhundert erbaute Castello di Monti. Dieser als Verteidigungsanlage entstandene Vorposten wurde nach und nach umgebaut, bis er im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts zu einer eleganten Adelsresidenz wurde. In dieser Burg vereinen sich das Mittelalter, die Renaissance und ein Anklang von Barock zu einem harmonischen Stilgemisch.
Ebenso interessant ist das Castello di Bastia, das gegen Ende des 13. Jahrhundert zum Schutz gegen Angriffe von den Pässen des Apennin her errichtet wurde. Die mächtige Festung, die den Malaspina di Villafranca gehörte, hatte ursprünglich einen viereckigen Grundriss, mit einem imposanten Bergfried und vier zylindrischen Ecktürmen. Die Fassade schmücken schöne Kreuzfenster.
Was die Pfarrkirchen angeht, lohnt Santa Maria Assunta im Ortsteil Venelia-Monti einen Besuch. Die im 11. Jahrhundert erbaute Kirche hat den seit mindestens 1077 dokumentierten Namen ligurischen Ursprungs bewahrt, auch wenn sie Mariä Aufnahme in den Himmel geweiht ist, um dem unangemessenen heidnischen Namen Venelia etwas entgegenzusetzen. Das heutige Gotteshaus hat wenig mit dem ursprünglichen gemein, da es im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde. Von der alten Kirche ist die schöne romanische Apsis aus Pietra serena erhalten.
Und schließlich sei noch die Pfarrkirche San Nicolò Varano erwähnt, deren ursprünglich romanische Gestalt leider im Laufe der Renovierungen verloren gegangen ist. Sie birgt in ihrem Inneren jedoch ein kostbares Kunstwerk, eine Altartafel des aus Lucca stammenden Malers Angelo Puccinelli aus dem 14. Jahrhundert.