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Kirche San Michele in Castiglione di Garfagnana

church
Religiöse Stätten

Ein altes Gebäude mit einer charakteristischen spätgotischen Fassade

Der Ort Castiglione ist schon seit dem frühen Mittelalter belegt, wogegen die ersten Zeugnisse der Kirche San Michele auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Das Gotteshaus wurde in der Nähe der Burg von Castiglione di Garfagnana erbaut, als der Ort an politischer Bedeutung gewann und die Bevölkerung wuchs.

Von der ursprünglichen Struktur sind heute noch der lateinische Kreuzgrundriss und das einschiffige Gebäude mit halbrunder Apsis erhalten. Die Fassade ist dagegen das Ergebnis späterer Renovierungen und ist im spätgotischen Stil gehalten. Die reiche Verzierung wurde durch die Verwendung von zweifarbigem Baumaterial (grauer Stein und roter Marmor) erreicht. Am Eingangsportal stechen außerdem die Kragsteine und die Archivolte hervor, die mit Pflanzenmotiven verziert sind, Verzierungen, die am Nordportal erneut erscheinen.

Eingangsportal der Kirche
Eingangsportal der Kirche - Credit: Archenzo

In der Neuzeit passte man das Gotteshaus den neuen ästhetischen und liturgischen Ansprüchen an und fügte in die Seitenwände drei große viereckiger Fenster ein, baute die Apsis zu einem polygonale Raum um, schuf neue Altäre und die Sakristei. 

Die bedeutendsten Eingriffe gehen jedoch auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück, als ein Prothyrum (kleiner Säulengang mit schrägem Dach) an die Fassade angebaut wurde, der von zwei neoklassizistischen Säulen mit korinthischen Kapitellen getragen wird.

Das Innere beherbergt einige wertvolle Werke, darunter eine Tafel mit der Darstellung der Madonna mit dem Kind von Giuliano di Simone da Lucca aus dem Jahr 1389 und ein Ziborium aus Marmor, das der Schule von Matteo Civitali zugeschrieben wird. Interessant ist auch das hölzerne Kruzifix an der Seite des Hochaltars, das der Überlieferung nach aus der alten Kirche San Cristoforo di Verrucchia stammt, einer kleinen Burg in der Nähe von Castiglione, die im 14. Jahrhundert zerstört wurde.