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Ökomuseum der Berge Pistoias

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Museen

Routen inmitten von Natur, Geschichte und Traditionen zur Entdeckung eines einzigartigen Gebietes

Das Ökomuseum der Berge Pistoias ist ein über das gesamte Gebiet verteiltes Museum, das das Erbe und die lokalen Traditionen anhand einer Reihe von Routen im Freien, Museen und didaktischen Zentren bewahrt und erschließt.
Es ist seit 1990 aktiv, war das erste Ökomuseum in Italien und wurde bei der Targa d'oro in Parma als bestes Beispiel für die Erschließung des Apennins ausgezeichnet.
Es erzählt Geschichten und von Erinnerungen des Menschen in seiner unaufhörlichen Beziehung mit der natürlichen Umgebung und bietet Erfahrungen und handwerkliche Workshops an, mit denen man die Ursprünglichkeit des toskanischen Apennins erleben kann.

Der Verwaltungssitz des Ökomuseums ist in der mittelalterlichen Ortschaft Gavinana (Gemeinde San Marcello Piteglio) im Palazzo Achilli untergebracht, einem historischen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das zuerst dem Fürsten von Piombino Ludovico Appiani gehörte und dann dem römischen Kaufmann Filippo Achilli, der es im 18. Jahrhundert erwarb.
Heute ist das Gebäude Eigentum der Gemeinde San Marcello Piteglio und Sitz des Informations- und Ausstellungszentrums. Hier finden zeitlich begrenzte Ausstellungen, interaktive Workshop-Aktivitäten und kulturelle und populärwissenschaftliche Treffen statt.

Das Ökomuseum umfasst sechs Rundwege: sehen wir sie uns einmal alle an.

1.

Das Eis

Die Route des Eises führt zur Entdeckung der faszinierenden und komplexen Aktivität der natürlichen Eisherstellung, die sich in den Bergen über Pistoia vom Ende des achtzehnten Jahrhunderts bis zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte.

Im Ortsteil Le Piastre (Gemeinde Pistoia) kann man die Ghiacciaia della Madonnina bewundern, ein kegelstumpfförmiges Steinhaus, das zur Aufbewahrung von Eis diente, das dank eines Systems von Kanälen und Seen und unter Nutzung der winterlichen Kälte, die das Wasser des Flusses Reno gefrieren ließ, hergestellt wurde.
Im Inneren begleiten die Skulpturen von Leonardo Begliomini und die Musik von Maurizio Geri den Besucher auf eine Reise zurück in die Vergangenheit.

Für Trekking-Liebhaber gibt es eine 9 km lange Strecke, die die Ghiacciaia mit dem Garten der erneuerbaren Energien in Pontepetri verbindet: das Trekking-Ökomuseum - mit dem Sentiero della Ghiacciaia. Die Glücklichen, die an sehr klaren Tage hierherkommen, können bei einem Spaziergang auf dem höchsten Abschnitt dieses Weges Florenz mit der Kuppel von Brunelleschi und dem Glockenturm von Giotto mit bloßem Auge erkennen.

1.

Das Eisen

Der Garten der erneuerbaren Energien in Pontepetri
Der Garten der erneuerbaren Energien in Pontepetri - Credit: Archivio Ecomuseo

Die Route des Eisens erzählt die Geschichte der Eisen- und Stahlindustrie in den Bergen Pistoias.

Im Laufe der Jahrhunderte lieferte das Gebiet mit seinen zahlreichen Gewässern und Wäldern erneuerbare Energie für die Entwicklung protoindustrieller Tätigkeiten, wie z. B. die Eisenverarbeitung, die in der Gegend seit Anfang des 14. Jahrhunderts dokumentiert ist.
Ab 1543 wurde Pistoia dank Cosimo I. de' Medici sogar zum ersten Eisen- und Stahlzentrum des Großherzogtums Toskana.

In Maresca können Sie die Papini-Eisenhütte besuchen, die älteste der Toskana, die bereits im 14. Jahrhundert und noch bis in die 1980er Jahre in Betrieb war.

Das Museo del Ferro (Eisenmuseum) in Pontepetri, in dem Dokumente und Werkzeuge erhalten sind, die von der intensiven Eisenverarbeitung in den Bergen zeugen, sowie der Garten der erneuerbaren Energie, in dem zwei Wasserräder und ein Schmiedehammer in voller Größe und perfekt einsatzfähig nachgebaut sind. Zur Vorführung wird eine moderne Turbine aktiviert, die Wasserkraft erzeugt und das Einschalten einer kleinen Glühbirne ermöglicht.

Vom Garten der erneuerbaren Energien aus beginnt der Sentiero della Ferriera, ein Pfad mit einer Länge von ca. 800 Metern für einen angenehmen Spaziergang im Grünen entlang des Flusslaufs der Maresca.

1.

Die Natur

Der Forstbotanische Garten von Abetone
Der Forstbotanische Garten von Abetone - Credit: Archivio Ecomuseo

Die naturalistische Route ermöglicht es Ihnen, die unglaubliche Fülle des Naturerbes des Apennins von Pistoia kennen zu lernen.

Eine Etappe ist der Forstbotanische Garten von Abetone (Gemeinde Abetone Cutigliano), eine natürliche Oase in großer Höhe, die die aus Botanik und Wald stammenden Arten des Gebiets beherbergt, darunter einige besondere Exemplare alpinen Typs, die in diesem Gebiet des Apennins die südliche Grenze ihrer Verbreitung gefunden haben.
Die Aktivitäten im Freien werden durch das didaktische Zentrum von Fontana Vaccaia ergänzt, in dem es möglich ist, mit den zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Instrumenten Forschungen und eingehende Studien zu verschiedenen Themen der Pflanzenwelt zu betreiben.

In Gavinana (Gemeinde San Marcello Piteglio) hingegen befindet sich das MuNAP - das Naturalistische Archäologische Museum des Apennins von Pistoia. In den Räumen des 2018 renovierten Museums sind Tiere, Gesteine, Mineralien und Fossilien ausgestellt, um einen Einblick in die Natur- und Menschheitsgeschichte der Berge Pistoias zu vermitteln.
Besonders eindrucksvoll ist die Rekonstruktion des Skeletts eines Höhlenbären (Ursus spelaeus), der vor etwa 20.000 Jahren den Apennin bevölkerte. 

1.

Sakralkunst

Die Route der Sakralkunst veranschaulicht die Art und Weise, auf die die Religion in den vergangenen Jahrhunderten in den Bergen Pistoias gelebt wurde.

Sie führt durch das Diözesanmuseum für Sakralkunst von Popiglio (Gemeinde San Marcello Piteglio), das auf zwei Standorte aufgeteilt ist: das Oratorium der Compagnia del SS. Sacramento und die wunderbare romanische Pfarrkirche Santa Maria Assunta.
Es ist eine beachtliche Sammlung vorhanden, die im Laufe der Jahrhunderte immer umfangreicher geworden ist, vor allem dank der zahlreichen Schenkungen der ursprünglich aus Popiglio stammenden und dann nach Rom übergesiedelten Familie Vannini.
Zu sehen sind kostbare liturgische Ausstattungen, Schmuckstücke, Skulpturen und sakrale Gemälde, darunter eine Kreuzigung von Giacinto Gimignani, einem der bevorzugten Maler von Papst Clemens IX., und die wertvolle historische Orgel, die von dem päpstlichen Orgelbauer Giuseppe Testa stammt. Dank einer sorgfältigen Restaurierung ist das Instrument bis heute funktionstüchtig.

In der Ortschaft Popiglio geht es weiter mit dem Didaktischen Zentrum für Sakralkunst und Volksreligiosität, in dem man sich mit kleinen Webstühlen der antiken Kunst des Webens nähern kann.

1.

Alltagsleben

Mühle von Giamba
Mühle von Giamba - Credit: Archivio Ecomuseo

Die Route durch den Alltag ist eine Reise in die Existenz der Gemeinschaft, eine Erfahrung inmitten der Gewohnheiten und Berufe einer vergangenen Zeit.

Das Museum der Menschen des Apennins von Pistoia in Rivoreta öffnet dem Besucher ein Fenster auf das Leben der Bewohner dieses Gebietes von den vergangenen Jahrhunderten bis heute und bezieht ihn dabei durch Gegenstände, Bilder und Klänge mit ein und stellt seine handwerklichen Fähigkeiten anhand einfacher traditioneller Spiele auf die Probe.

Die Route führt weiter nach Orsigna, in der Gemeinde Pistoia mit der Via della Castagna e del Carbone. Die Straße der Kastanie und der Kohle unter freiem Himmel erzählt von der Produktionskette der Kastanie und den verschiedenen Abläufen, die die Frucht in Mehl verwandeln: Auf dem Weg liegen der Trockenraum (der Metato), die Molino di Giamba, eine mit Wasser betriebene antike Mühle aus dem Jahr 1820 und zwei selbsttragende Holzbrücken nach dem Entwurf von Leonardo da Vinci. Den Abschluss des Weges bilden die Köhlerhütte und der didaktische Kohlenmeiler, um sich einen Moment lang in das harte Leben der Holzfäller hineinzuversetzen.

1.

Der Stein

Der Lehrpfad des Steins umfasst die Via Francesca della Sambuca, einen mittelalterlichen Pilgerweg, der vom Weiler Pavana nach Sambuca Castello, einer alten befestigten Ortschaft, führt.

Nicht zu verpassen sind das dem Stein gewidmete didaktische Zentrum in Sambuca Pistoiese, wo die Werkzeuge und Gegenstände des antiken Steinmetzhandwerks ausgestellt sind, aber auch das Biogenetische Reservat von Acquerino und die Pfarrkirche Furfalo in Marliana, die aus dem 10. Jahrhundert stammt und deren Überreste im Wald zu finden sind.