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Kirche Santa Caterina in Lucca

church
Religiöse Stätten

Eine originelle Struktur mit „eckiger“ Fassade

Ein Blick genügt, um die Einzigartigkeit der Kirche Santa Caterina im Kontext der kirchlichen Architektur zu verstehen: Die Ecklage des Gebäudes an der Kreuzung zweier Straßen, Via Vittorio Emanuele und Via del Crocifisso in Lucca, ist in der Tat einzigartig. 

Originell sind aber auch die Innenstruktur mit ovalem Grundriss und Eingang auf der Nebenachse sowie die Gitter, die einst dazu dienten, um die Gesichter der Nonnen beim Gebet zu verbergen.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche zwischen 1738 und 1748 durch den aus Lucca stammenden Architekten Francesco Pini, der den Vorgängerbau aus dem Jahr 1575 umgestaltete. 

Im Inneren befinden sich zwei Marmorstatuen von Giovanni Cybei und Giovanni Lazzaroni, die die „Carità“ (Nächstenliebe) und die „Purezza“ (Reinheit) darstellen, während das ursprünglich den Hauptaltar zierende Gemälde, die "Ekstase der Heiligen Katharina" von Pompeo Batoni, in das Nationalmuseum Palazzo Mansi gebracht und durch die „Madonna col bambino e Sant’ Antonio da Padova“ (Maria mit Kind und dem Heiligen Antonius von Padua) von Giuseppe Bertini ersetzt wurde. 

Die in der Mitte offene Kuppel ist sehr ungewöhnlich: Sie wurde von dem lucchesischen Maler Bartolomeo de Santi und dem Figurenmaler Lorenzo Castellotti zur Gänze mit Fresken geziert, wobei die besondere Ausführung den Effekt eines „schwebenden Gemäldes“ erzeugt.

Die Arbeiterinnen der nahegelegenen Tabakfabrik hielten in dieser Kirche einst regelmäßig inne, um zu beten, weshalb sie auch die Kirche der Zigarrenmacherinnen genannt wurde. 

Nachdem die Kirche über vierzig Jahre lang verschlossen stand, wurde sie von der italienischen Stiftung für Denkmalpflege und Umweltschuztz (Fondo Ambiente Italiano) restauriert und ist seit 2014 zu besonderen Anlässen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich: Konzerte, Ausstellungen und Führungen.