Das Museo della Carta di Pescia (Papiermuseum in Pescia) befindet sich in Pietrabuona und ist der Verbreitung eines antiken handwerklichen Wissens, mit dem man Papier mithilfe eines Haufens Stofflumpen herstellt, gewidmet. Es führt über einen interessanten Ausstellungspfad, der durch die didaktischen Werkstätten stimulierend gestaltet ist und dank kleiner, perfekt funktionierender und maßstabgetreuer Modelle, dabei hilft, die Produktionskette in der Papierherstellung zu verstehen und mithilfe der antiken Techniken der Papierfabrikanten Pescias ein Blatt handgefertigten Papiers direkt im Museum herzustellen.
Den Produktionszyklus des Papiers, der zum ersten Mal in China erprobt wurde, eignete man sich im 15. Jahrhundert in der Umgebung Pescias an. Die erste Phase bestand darin Lumpen aus Baumwolle, Wolle, Hanf und Lein zu sammeln und zu sortieren. Diese wurden in Fetzen gerissen, um darauhin in die „Auflöseholländer“ eingeführt zu werden, also in Wannen, in denen sie durch die rhythmischen Bewegungen großer Holzhammer mit Bronzezähnen zu einem zähflüssigen Brei, dem „Halbstoff“, verarbeiten wurden.
Der erste, so erhaltene Brei wurde dann, zusammen mit reinem Wasser des Flusses Pescia, in die „Steinbütte“ gegeben. Mit einer „Schöpfform“, die das Maß des Papierblattes hatte, das man herstellen wollte, wurde dann die Menge Halbstoff zurückbehalten, die notwendig war und das überschüssige Wasser wurde abgegossen. Der sogenannte „Filterkuchen“ der aus Blättern und Filz bestand, wurde gepresst und, das Papier wurde dann, nachdem die Blätter von den Filzlagen getrennt wurden, auf natürlichem Wege getrocknet.
Nahe des Museums liegt auch die Papierfabrik Le Carte, dessen ursprünglicher, auf die zweite Hälfte des XV Jahrhunderts zurückgehender, Kern ausgebaut und restauriert wurde, um in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die heutige Größe erlangen. Im Inneren des Gebäudes befinden sich noch heute die alten Maschinen, die der handwerklichen Produktion des hochwertigen Papiers dienten.
Info: museodellacarta.org