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Montemerano

Eine Ortschaft wie aus dem Bilderbuch

Auf einem Hügel im Hinterland der Maremma, nur wenige Kilometer von Manciano entfernt, erhebt sich Montemerano, eine der 27 toskanischen Ortschaften, die in die offizielle Liste der „schönsten Ortschaften Italiens“ aufgenommen wurden.
Dieser märchenhafte Ort wird von einer dreiteiligen Wehrmauer geschützt, die dem Bauwerk eine charakteristische „Herzform“ verleiht und enge Gassen, kleine Plätze und Steingebäude mit blumengeschmückten Balkons umschließt.

Der ursprüngliche, typisch mittelalterliche Ortskern geht auf die Herrschaftszeit der Aldobrandeschi (1005-1010) zurück, denen der Bau der Festung, von der heute nur noch der viereckige Turm erhalten ist, und der Wehrmauer zu verdanken ist, die dann zu Beginn des 15. Jahrhunderts unter der Herrschaft Sienas wieder aufgebaut wurde. 

Betritt man das Dorf von der Porta del Ponte aus, gelangt man in die Via Italia, die Hauptstraße des Ortes, zu der sich Geschäfte und Läden, die Türen der alten unterirdischen Keller und geschlossene Bogengänge öffnen und von der zahlreiche Gassen abzweigen, in denen man weiter vordringen, sich verlieren und kleine Schmuckstücke wie die Piazzetta dell'Antico Frantoio, die Piazzetta di San Martino und die Piazzetta del Ritiro entdecken kann.

Am Ende eines steilen Anstiegs erreicht man den Bogen, hinter dem sich die poetische und malerische Piazza del Castello öffnet. Nicht weit entfernt stößt man auf die Pieve di San Lorenzo, die älteste der Ortschaft (in einer Bulle von 1188 erwähnt), die heute in ein Theater umgewandelt wurde.

Kirche San Giorgio, Montemerano
Kirche San Giorgio, Montemerano - Credit: Vinattieri Matteo / WikiCommons

Über der Piazza della Chiesa erhebt sich die Kirche San Giorgio, ein Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, das in der Renaissance ausgebaut wurde. Neben ihrem bemerkenswerten Erhaltungszustand ist die Kirche auch wegen ihrer bedeutenden Kunstwerke aus dem 15. Jahrhundert bekannt: ein Polyptychon mit der Darstellung der Madonna auf dem Thron mit Kind und Heiligen von Sano di Pietro, eine hölzerne Statue des Heiligen Petrus und eine Mariä Himmelfahrt von Vecchietta, ein hölzerner Tabernakel sowie Fresken an den Innenwänden und der Decke, die dem sienesischen Maler Andrea di Niccolò zugeschrieben werden. Wertvolle Gegenstände und sakrale Einrichtungen sind in einer Vitrine auf der rechten Seite des Querschiffs aufbewahrt.

Das berühmteste Werk ist jedoch die einzigartige Madonna della Gattaiola, ein Gemälde eines lokalen Künstlers aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Werk verdankt seinen Namen dem darin vorhandenen kreisförmigen Loch im unteren Teil. Es ist ungewiss, ob das Gemälde direkt auf eine Tür gemalt wurde, die bereits als Durchgang für Katzen diente, oder, was wahrscheinlicher ist, zu einem späteren Zeitpunkt für diesen Zweck angepasst wurde. 

Südliche Maremma