Rundroute des Monte Amiata
Schon von weitem ist der vulkanische Ursprung des Monte Amiata eindeutig zu erkennen, der sich breit und einsam in einem Gebiet erhebt, in dem neben ihm keine anderen Gipfel dem Vergleich standhalten könnten. Kurz, eine Insel, die sich zwischen der Maremma und dem Apenninkamm erhebt.
Und was gibt es Schöneres, als eine Insel zu umrunden, um sie von allen Seiten zu sehen? Deshalb werden wird diesen Ausflug unternehmen, ohne dabei einen Bootsführerschein oder ein Segelboot zu benötigen, sondern nur ein Rennrad.
Die Strecke ist fast 180 km lang und weist einen Höhenunterschied von 3250 m auf, so dass sie nicht als Tageswanderung betrachtet werden kann. Sie sollten mindestens drei Tage einplanen (zwei, wenn Sie gut trainiert sind), plus vielleicht einen weiteren Tag für den Aufstieg zum Gipfel (1738 m ü.d.M.), der unvermeidlich ist, wenn Sie von sich behaupten können möchten, dass Sie den Riesen kennengelernt haben.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Reiseroute zu unterteilen und vieles hängt davon ab, wo Sie beginnen möchten. In dieser Beschreibung starten wir in Abbadia San Salvatore und können daher empfehlen, die erste Etappe in Roccalbegna zu beenden, nach 66 km und 1120 Höhenmetern. Die zweite könnte in Castiglione d'Orcia enden (weitere 59 km und 1210 m Höhenunterschied), um dann die Runde auf der Rückfahrt nach Abbadia mit den letzten 52 km und 920 m Höhenunterschied abzuschließen.
Von Abbadia San Salvatore aus, einem der bedeutendsten und geschichtsträchtigsten Orte des Gebiets, der nach der antiken Benediktinerabtei benannt wurde, die 743 von dem Langobardenkönig Rachis gegründet wurde, geht es weiter Richtung Süden nach Piancastagnaio.
Fünf Kilometer leicht bergab und schon befinden wir uns unterhalb der Festung der Aldobrandeschi des Weilers, die das Tal des Flusses Paglia beherrscht.
Es geht steil nach unten, bis wir die Talsohle erreichen: Hier biegen wir rechts ab und folgen den Schildern nach Castell‘Azzara, unserem nächsten Ziel. Nach etwa 5 km erreichen wir die große Villa Sforzesca, wo wir geradeaus weiterfahren und die Schilder nach Castell‘Azzara ignorieren, denen wir jedoch später folgen werden, um die 786 Meter Höhe des Dorfes zu erreichen. Die Straße führt weiter durch die Wälder des Naturparks des Pigelleto, mit einer Reihe von Aufs und Abs, die uns bis auf eine Höhe von 930 m bringen, wo die Abfahrt nach Santa Fiora beginnt und wir die erste Etappe beenden könnten.
Kurz nach Santa Fiora beginnt die Straße wieder anzusteigen und führt dann wieder hinunter nach Roccalbegna, einem kleinen Dorf, das von einem Felsvorsprung überragt wird, auf dem die Reste einer Festung der Aldobrandeschi nicht zu übersehen sind.
Von hier aus beginnt eine lange Berg- und Talfahrt, die uns nach Castiglione d'Orcia führt, vorbei an einer Reihe von Dörfern, die alle einen Halt wert sind: Stribugliano, Monticello Amiata, Arcidosso, Castel del Piano und Seggiano.
Castiglione d'Orcia ist einen Abstecher wert, auch um die historischen und künstlerischen Schönheiten des Ortes eingehender zu bewundern, der von zwei Festungsanlagen dominiert wird: der Rocca di Tentennano und der Festung der Aldobrandeschi. Versäumen Sie nicht, den wunderbar erhaltenen Ort Rocca d'Orcia zu besuchen.
Nach dem erneuten Aufbruch gelangen wir in die Talsohle des Flusses Orcia vor den Toren von Bagno Vignoni, einem Ort, der sicherlich einen Abstecher wert ist, um das große Thermalbecken und die antiken römischen Bäder zu besichtigen.
Dann geht es etwa 20 km am Fluss Orcia entlang, bis wir die letzten beiden Anstiege in Angriff nehmen. Der erste führt uns nach Radicofani, einer historischen Ortschaft an der Via Francigena, die von der imposanten Festung von Ghino di Tacco überragt wird. Das letzte Stück der Straße vor dem Ort (ca. 3,5 km) ist das einzige auf Schotterstraße der gesamten Tour. Asphaltpuristen können jedoch an der Kreuzung, an der die Schotterstraße beginnt, geradeaus weiterfahren und erreichen Radicofani auf ein paar Kilometern mehr genauso. Das letzte Stück führt hinunter bis in die Talsohle von Paglia und steigt dann auf der gegenüberliegenden Seite bis auf 915 m an, um schließlich die Runde mit einer sanften Abfahrt nach Abbadia San Salvatore zu schließen.