Skip to content
Sanktuarium Maria Santissima Madre della Divina Provvidenza, Pancole
Photo © Mongolo1984
Photo © Mongolo1984

Das Sanktuarium Santa Maria in Pancole

church
Religiöse Stätten

Entlang der Francigena wird fünf Kilometer von San Gimignano entfernt seit Jahrhunderten ein inmitten der Brombeersträucher verborgenes wundertätiges Bild gehütet

Das Sanktuarium Maria Santissima Madre della Divina Provvidenza befindet sich in Pancole, 5 Kilometer von San Gimignano entfernt. Genau an der Stelle, wo sich heute die Kirche erhebt, stand einst eine Ädikula, auf der Pier Francesco Fiorentino gegen Ende des 15. Jahrhunderts das Fresko mit der "Maria lactans" anbrachte. Die dem Verfall preisgegebene Ädikula wurde daher mit Brombeersträuchern den Blicken entzogen.

Der Legende nach war Bartolomea Ghini, ein seit der Geburt stummes Hirtenädchen, in den ersten Apriltagen des Jahres 1668 aufgrund ihrer Armut besonders bedrückt. Während sie die Schafherde auf die Weide führte, begann sie ohne Unterlass zu weinen. Da erschien ihr eine schöne Frau, die sie fragte, warum sie so traurig sei. Als ihr Bartolomea antwortete, beruhigte die Frau sie und forderte sie auf, nach Hause zu gehen, wo sie ihre Speisekammer voller Brot, ihre Ölkanne voller Öl und die Fässer voller Wein vorfinden würde. Bartolomea wurde bewusst, dass sie gesprochen hatte. Sie lief nach Hause und rief lautstark nach ihren Eltern, die sich wunderten, dass ihre Tochter sprach und die Speisekammer voll war. Die Dorfbewohner begaben sich auf die Weide, wo laut dem Mädchen die geheimnisvolle Frau erschienen war. Sie konnten jedoch nur eine Ansammlung von Brombeersträuchern sehen. Sie begannen daher, die Brombeerstrucher auszurupfen und entdeckten, dass diese das Bild verbargen, das nach Bartolomea die Frau darstellte, der sie begegnet war. Während die Bewohner die Brombeersträucher entfernten, wurde das ikonische Bild durch eine Hippe beschädigt. Noch heute sieht man die beschädigte Stelle.

Die mit diesem Ereignis verbundenen Botschaften zogen viele Pilger an, die Spenden und Material zum Bau einer Kirche zusammentrugen, um das Bild zu hüten. Die Kirche wurde innerhalb von nur zwei Jahren errichtet und eingeweiht (1670). Am 14. Juli 1944 belagerten die deutschen Soldaten, die sich auf dem Rückzug befanden, das Gebäude, das fast vollständig zerstört wurde: Nur die Altarwand, auf der sich das Bild befindet, blieb unbeschädigt. Die kleine Kirche wurde nach dem Vorbild der alten wiederrichtet und am 19. Oktober 1949 eingeweiht. Neben der "Madonna lactans" bewahrt die Kirche zwei mehrfarbige Holzskulpturen aus dem 17. Jahrhundert, die die hl. Julitta mit ihrem Sohn, den hl. Quiricus, und dem hl. Geminianus darstellen.