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Romanische Pfarrkirche Pieve di Santa Maria a Scò

church
Religiöse Stätten

Die alte Pfarrkirche Pieve di Santa Maria a Scò in Castelfranco Piandiscò weist zahlreiche Besonderheiten auf, die sie zu einer für ihre Art einzigartigen Kirche machen

Die Pfarrkirche Pieve di Santa Maria a Scò ist eines der ältesten religiösen Gebäude im Valdarno und die Hauptkirche von Pian di Scò, einem kleinen Ortsteil von Castelfranco Piandiscò. Die Kirche wurde bereits 1008 n. Chr. urkundlich erwähnt, wahrscheinlich liegen ihre Ursprünge jedoch noch weiter zurück. 

Die Pfarrkirche erhebt sich nicht weit vom Wanderweg Sentiero dell'Acqua Zolfina, der die berühmte Landschaft der Balze (Felsen) durchquert, und liegt an der Via dei Setteponti, einem tausendjährigen Weg, der wahrscheinlich etruskischen Ursprungs ist und teilweise der Via Cassia Vetus oder Via Cassia Antica entspricht. Möglicherweise erfolge der Bau in zwei Phasen: Ein Teil der Kirche besteht aus großen, sauber angeordneten Steinblöcken, während andere Abschnitte aus kleinen, eng beieinander liegenden Steinen errichtet wurden. Sicher ist jedoch, dass das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde, ausgehend von einem Kern lombardischen Ursprungs, der in zahlreichen päpstlichen Urkunden des 12. Jahrhunderts belegt ist, die die Zugehörigkeit der Pfarrkirche zur Diözese Fiesole bestätigen.

Innenraum der Pfarrkirche Santa Maria a Scò
Innenraum der Pfarrkirche Santa Maria a Scò - Credit: Sailko

Das Äußere der Pieve di Santa Maria a Scò ist im romanischen Stil gehalten und weist eine in fünf Abschnitte unterteilte Fassade mit Mauerblenden auf, an der sich zwei einbogige Fenster auftun. Der von außen sichtbare, dreischiffige Bau weist eine Besonderheit auf: Die Apsiden, die der Rückseite der Kirche entsprechen, sind der Straße zugewandt, während sich der Eingang auf der gegenüberliegenden Seite befindet. Das liegt daran, dass die zentrale Apsis, in der sich der Altar befindet, symbolisch nach Osten zeigt, wo die Hauptstraße des Dorfes vorbeiführt. Eine weitere Besonderheit der Pfarrkirche ist der pyramidenförmige Glockenturm, der im Vergleich zum Kirchenbau sehr hoch und schon von weitem zu erkennen ist.

Das Innere der schlichten Kirche ist in drei Schiffe unterteilt, die durch zwei Säulenreihen getrennt sind, von denen nur die erste mit Intarsienkapitellen versehen ist. Die Dekorationen mit anthropomorphen, zoomorphen und phytomorphen Motiven erinnern in ihren Merkmalen an die der nahe gelegene Pfarrkirche Pieve di Gropina in Loro Ciuffenna, die als älteste ihrer Art im oberen Arnotal gilt.
Das Dach der Pfarrkirche Santa Maria a Scò ist mit einem Dachstuhl versehen, während der schräge Boden  eine weitere Besonderheit des Gebäudes darstellt: Der Altar befindet sich nämlich gut 70 cm über dem Niveau der Eingangstür.
Zu den Werken in der Pfarrkirche gehören drei Altarbilder aus dem 17. Jahrhundert und ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert, das eine thronende Madonna mit Kind darstellt und der Werkstatt von Paolo Schiavo zugeschrieben wird, während eine zweite Madonna mit Kind, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, der Werkstatt von Lorenzo Ghiberti zugeschrieben wird.

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