Das Museo della Manifattura Chini (Museum der Keramikmanufaktur) in Borgo San Lorenzo ist in der Villa Pecori Geraldi beheimatet. Die Innenräume der ehemaligen Adelsresidenz mit ihrer Fassade im Stil der Renaissance wurden im 19. Jahrhundert von den Malern Angiolino Romagnoli, Pietro Alessio Chini und Pio Chini gestaltet. Zwischen 1906 und 1910 beauftragte General Guglielmo Pecori Giraldi den Keramiker Galileo Chini mit der Vollendung der Sammlung von Wappen und Taten florentinischer Dynastien, die mit seiner Familie verwandt waren.
Die Räume der Villa wurden von der gesamten Familie Chini mit Fresken aus geometrischen, floralen und mittelalterlich inspirierten Motiven ausgemalt. Darunter befindet sich auch eine herrliche Reihe von Episoden aus dem Leben des Hl. Georg.
Das Museum dokumentiert die Geschichte der Produktion des Werks Chini, das in den Brennöfen von Borgo San Lorenzo Einrichtungsgegenstände aus Keramik, Steingut und Glas herstellte, die in den bürgerlichen Häusern der Jugendstilzeit sehr beliebt waren: Galileo Chini war einer der führenden Vertreter des italienischen Jugendstils und brachte seine Kreationen in die ganze Welt.
Seit 2018 gibt es im Museum außerdem eine neu hinzugefügte Abteilung, und zwar die Chini Contemporary: ein Ausstellungsraum, der der zeitgenössischen Kunst und den visuellen Sprachen gewidmet ist. Es ist ein Ort, der sich mit der ständigen Weiterentwicklung des künstlerischen Mediums und seinen Verbindungen zu anderen kreativen Disziplinen befasst.
