Die wichtigsten Rebsorten sind Sangiovese (Prugnolo gentile: 70 bis
100 %) und Canaiolo rosso (höchstens 20 %). Es können weitere geeignete Rebsorten zugesetzt werden (maximal 20 %), allerdings dürfen weiße Sorten einen Anteil von 10 % nicht überschreiten. Der Höchstertrag pro Hektar liegt bei 80 Doppelzentnern. Wenn der Nobile mindestens drei Jahre reift, ab dem 1. Januar des auf die Lese folgenden Jahres gerechnet, darunter sechs Monate in der Flasche, kann er den Zusatz Riserva tragen. Er eignet sich für eine mittlere bis lange Lagerzeit.
Der Vino Nobile di Montepulciano ist von rubinroter Farbe, die mit der Zeit granatrote Nuancen zeigt; der Duft ist intensiv, ätherisch, charakteristisch; der Geschmack trocken, ausgeglichen und langanhaltend, eventuell mit Holznoten. Der Mindestalkoholgehalt liegt bei 12,5 % Vol., beim Riserva bei 13 % Vol.
Der Vino Nobile ist ein klassischer Wein, der zu gebratenem roten Fleisch, Feder- und Haarwild, edlem Geflügel - zum Beispiel zu einem Perlhuhn al cartoccio - aber auch zur Arista alla fiorentina getrunken wird; wunderbar schmeckt er überdies zu Pappardelle mit Wildragout und zu einem kräftigen Pecorino aus Pienza, vor allem dem in der Höhle gereiften "Pecorino di grotta". Ein großer, etwas älterer Jahrgang ist zudem ein schöner "Vino da meditazione", der ganz ohne Begleitung getrunken wird. Der Nobile sollte auf jeden Fall dekantiert werden.
Er passt aber auch zu herzhaften Fischsuppen, vor allem, wenn es sich um einen Cacciucco alla livornese handelt.
Info: consorziovinonobile.it
