Das Gebiet von Rignano sull'Arno erstreckt sich im Arno-Tal, zwischen dem Fluss und den Hügeln, und besteht aus mehreren Ortsteilen, zwischen denen Pfarrkirchen und bestellte Felder liegen. Der Ort kann zweifellos auf eine lange Geschichte zurückblicken, wie das Castelluccio bezeugt, das bei archäologischen Grabungen zum Vorschein kam, die die erste Siedlung auf das Jahr 1086 datieren. Sie erregte wegen ihrer strategischen Lage schon bald das Interesse von Florenz.
Von besonderem Interesse sind im gesamten Gebiet von Rignano die Kirchen, die das Zentrum darstellten, um das herum sich die Siedlungen entwickelten. Unter den bedeutendsten Bauwerken möchten wir an die Kirche San Leolino erinnern, die eine der ältesten romanischen Pfarrkirchen des Umlands von Florenz sein dürfte, und mit kunstvoller Schlichtheit verzaubert. Im Kircheninneren beeindrucken ein Santi Buglioni zugeschriebenes Taufbecken und weitere wunderschönen Kunstwerke: ein Freskenfragment der Maria Consolatrix von Bicci di Lorenzo und eine Marienkrönung von Cenni di Francesco. Aus dem 11. Jahrhundert stammt auch die auf den Resten einer römischen Befestigung erbaute Pfarrkirche San Lorenzo a Miransù. Der älteste Teil dürfte der Glockenturm sein. Noch älter ist dagegen das Kloster Santa Maria in der kleinen Ortschaft Rosano aus dem Jahr 780, das wahrscheinlich eine den ältesten Abteien der Toskana ist. Auch hier kann man einige Kunstwerke bewundern, darunter das bemaltes Holzkreuz mit der Passionsgeschichte aus dem 12. Jahrhundert und zwei Darstellungen der Verkündigung, eine von Giovanni da Ponte und eine von Jacopo di Cione aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Eine weitere sehenswerte Kirche ist San Piero in Perticaia, aus dem Jahr 1000. Interessant ist auch die frühchristliche Krypta, mit einem als Ossarium genutzten Bereich. An die Kirche schließt sich ein Kreuzgang an, mit einem Brunnen im Zentrum.
Neben der Vielzahl an religiösen Gebäuden gibt es ein weiteres beeindruckendes Bauwerk, die Torre di Pian dell’Isola. Es diente als Wachturm und Festung und wurde später herrschaftlicher Wohnsitz.