Palazzo Medici Riccardi war der erste Florentiner Stadtpalast, der eindeutige Stilelemente der Renaissance trug. Er wurde von Cosimo dem Älteren, einem bedeutenden Vertreter der Familie Medici, um das Jahr 1444 beim Architekten Michelozzo in Auftrag gegeben und sollte in der Via Larga (heute Via Cavour) in Nähe der Kirche San Lorenzo errichtet werden.
Das Gebäude ist von einem robusten Kranzgesims umgeben und hat eine mit eleganten Zwillingsfenstern geschmückte Fassade. Durch die beiden asymmetrisch angeordneten Eingangstore betritt man einen Hof im Stile des Brunelleschi, der weiter in einen typisch Italienischen Garten führt.
Der Bau wurde im Jahr 1460 abgeschlossen (unter anderem lebte auch Lorenzo der Prächtige in diesem Palazzo), wurde jedoch bereits 1517 ersten Änderungen unterzogen: nach einem Entwurf von Michelangelo wurde die Loggia zugebaut und es wurden zwei „kniende“ Fenster hinzugefügt.
Nachdem der zum Großherzog ernannte Cosimo de‘ Medici im Jahr 1540 in den Palazzo Vecchio umgezogen war, diente der Palast bis 1659 weiteren Familienmitgliedern als Wohnstätte, bis Ferdinand II. ihn an die Markgrafen Riccardi verkaufte, die umfassende Änderungen und Erweiterungen vornahmen. Im Gebäude wurde ein großer Salon errichtet, der von Luca Giordano mit Fresken ausgemalt wurde und zu einem der bedeutendsten Werke des Barocks in Florenz gehört, während der Architekt Foggini mit dem Bau der neuen Prunktreppe am Eingang beauftragt wurde.
Beim Besuch des hier untergebrachten Museums kann man die 1459 von Benozzo Gozzoli mit Fresken ausgemalte Cappella dei Magi bewundern, auf deren Wänden der Ritt der Heiligen drei Könige dargestellt ist: eigentlich nimmt die Bemalung ziemlich eindeutig Bezug auf einen Umzug, der 1439 anlässlich des Konzils in Florenz stattfand. Tatsächlich kann man unter den von Benozzo gemalten Figuren viele Persönlichkeiten der damaligen Zeit erkennen, allen voran natürlich die Mitglieder der Familie Medici.
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