Bosco Isabella ist ein romantischer und esoterischer Garten, der sich entlang eines Teils der Straße erstreckt, die an den Mauern südlich von Radicofani entlangführt, und der etwa 2,5 ha groß ist.
Er wurde zwischen dem späten 19. Jahrhundert und dem Zweiten Weltkrieg auf Ackerland angelegt. Hinter dem Bau stand die Familie Luchini, und zwar insbesondere drei Personen: Odoardo Luchini (1844-1906), Senator des Königreichs und Soldat in Garibaldis Truppen im Dritten Unabhängigkeitskriegs, seine Frau Isabella Andreucci (1842-1924), nach der der Garten benannt wurde, und ihre einzige Tochter Matilde Luchini (1871-1948), eine Malerin der Macchiaioli-Schule.
Odoardo war sehr angetan von den englischen Gärten, die er auf seinen Reisen durch die angelsächsischen Länder sah. Er wollte einen Garten schaffen, der in Harmonie mit der vorhandenen Natur stehen und frei von menschlichen Einflüssen sein sollte. Es wurden Wege und Teiche angelegt sowie Mauern und Brücken aus vor Ort gesammelten Steinen gebaut. Auch Überreste eines uralten Gebäudes mit polygonalen Mauern wurden 1902 entdeckt und ans Tageslicht gebracht: Man nahm an, dass es sich dabei um eine Kultstätte aus etruskischer Zeit oder vielleicht sogar noch früher handle. Außerdem wurden auch Überreste einer Sieneser Festung (die von den Medici bei der Belagerung im Jahr 1555 zerstört wurde) entdeckt, die die Via Francigena (Frankenstraße) überragte.
Zu den verschiedenen Baumarten im Bosco Isabella gehören Mammutbäume, Zedern, Kiefern, Zypressen, Kastanienbäume und Wildkirschbäume.
In der Mitte des Gartens befindet sich eine dreieckige Steinpyramide und ein Platz, der auch als Tennisplatz genutzt wurde.
Die Luchinis waren Freimaurer und legten im Garten eine Art einführend-esoterischen Pfad an, der einen Freimaurertempel im Freien darstellt. So wurden einige Dinge, die von Natur aus da zu sein scheinen, eigentlich von Menschenhand geschaffen. Beispiele dafür sind die Anordnung einiger Bäume in Dreiergruppen (eine symbolische Zahl) oder die Amphore vor dem Platz, die an das Reinigungsbecken im Tempel Salomos erinnert. Bemerkenswert sind auch die großen Felsen am Anfang des Weges, der zur Pyramide führt, die die beiden Säulen von Boas und Jachin des Tempels von Salomo darstellen; die kreisförmige Hecke, die das allsehende Auge darstellt und vor allem die dreieckige Pyramide sind alles Freimaurersymbole.