Die Landschaft bei Vicchio im Mugello wird selbst den zerstreutesten Besucher betören und sogleich seine Aufmerksamkeit fesseln. Wenn die Hügel dieser Gegend, ihre Felder, die malerischen Straßen und das Flüstern der Bäche schon den durchschnittlichen Reisenden überwältigen, welchen Zauber mag dieses Land dann für den kreativen Geist eines Künstlers besitzen! Es ist leicht zu verstehen, warum diese Landschaft über Jahrhunderte Künstler inspiriert hat, deren Namen in die Geschichte eingegangen sind.
Es heißt, dass Giotto di Bondone, bekannt als Giotto, seine Schafe hier grasen ließ, als er noch ein Junge war, und während er wartete, seine Tiere auf den Steinen um ihn herum verewigte. Diese Naturkulisse war aber nicht nur für Giotto Anregung, auch der hier geborene Maler Beato Angelico schuf seine Meisterwerke, während er die Luft von Vicchio und der Umgebung einatmete. Aber nicht nur Maler, auch Benvenuto Cellini ließ sich von der sanften Hügellandschaft für die unverwechselbaren Formen seiner Skulpturen inspirieren.
Heute ist das Geburtshaus von Giotto auf dem Hügel von Vespignano Museum, Kulturzentrum und Treffpunkt. Nach Beato Angelico wurde das Museum für Sakrale Kunst und Volksreligiosität benannt, das Kunstwerke der Renaissance sowie Kirchengerät und Alltagsgegenstände mit dem Ziel bewahrt, das religiöse Leben des Gebiets und die Geschichte der hier ansässigen Gemeinschaft zu dokumentieren.
Hier ist auch die Natur selbst ein Kunstwerk und die Sentieri dei Pittori führen durch die grüne Landschaft zu reizvollen Ortschaften mit vielen historischen und kultureller Attraktionen. Erleben Sie Trekking und Oasen der Ruhe: Machen Sie einen Ausflug auf den Monte Verruca, erholen Sie sich in der malerischen Umgebung des Lago di Montelleri oder wandern oder radeln Sie von Ponte a Vicchio nach Borgo San Lorenzo.
Zum Abschluss eines Besuchs in dieser Gegend lohnt es sich, die Kirche Sant'Andrea in Barbiana zu besuchen, die eng mit Don Lorenzo Milani verbunden ist. Dieser Ort ist ein wichtiger Teil des Lebens der Einheimischen, die heute die Bildungsarbeit des Priesters mit einem Forschungs- und Bildungszentrum fortsetzen.