Der antike Palast der Bischöfe von Pistoia wird seit 1091 erwähnt. Das Gebäude, das in der Piazza del Duomo aufragt, war ursprünglich ein befestigter Wohnsitz, der im 12. Jahrhundert in einen Adelssitz umgewandelt wurde.
Dieser historische Bischofssitz umfasst heute mehrere Museumsstrecken. Die Besichtigung beginnt mit dem taktilen Museum „La Città da Toccare“ (Die Stadt zum Anfassen), das für sehbehinderte und blinde Menschen konzipiert wurde und in dem eine Reihe von taktilen Holzmodellen ausgestellt sind, die die wichtigsten Monumente von Pistoia darstellen.
Die archäologische Abteilung im Untergeschoss des Palastes stellt das einzige sichtbare Zeugnis der archäologischen Schichtungen der Stadt von der Römerzeit bis zur Neuzeit und Gegenwart dar. Auch einige etruskische Grabsteine aus dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. sind ausgestellt.
Im Gebäude sind bedeutende Werke aus verschiedenen historischen Epochen zu sehen: In der Sammlung Bigongiari kann der Besucher beispielsweise eine Reihe von mehr als vierzig Gemälden bewundern, die zu den repräsentativsten des Florenz des 17. Jahrhunderts gehören. Zu den modernen Werken gehören eine Pomona von Marino Marini aus dem Jahr 1945 und Giovanni Boldinis Tempere Murali im ersten Stock. Bemerkenswert ist auch der “Millefiori“-Wandteppich, ein wunderschönes Beispiel für flämische Wandteppiche aus der Zeit um 1530.
Das Museum der Kathedrale beherbergt eine Sammlung sakraler Kunst aus der Kirche, darunter Schmuckstücke aus dem Mittelalter und der Renaissance sowie liturgische Ausstattungen von großer Bedeutung. Ein Beispiel dafür ist der Reliquienschrein von San Jacopo, der 1407 von Lorenzo Ghiberti angefertigt wurde, oder die Holzskulptur des Engels mit dem Haupt des Täufers aus dem 14. Jahrhundert, die Giovanni Pisano zugeschrieben wird.
