Heimsuchung von Pontormo
Das Werk befindet sich in der Pfarrkirche San Michele und San Francesco in Carmignano
Die Heimsuchung ist ein Ölgemälde auf Tafel von Jacopo Carucci, bekannt als Pontormo, das im Auftrag der Familie Pinadori zwischen 1528 und 1529 entstand.
Das Werk zeigt den Besuch der mit Jesus schwangeren Maria bei ihrer Cousine Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war, und stellt eines der bewundernswertesten Beispiele des frühen florentinischen Manierismus dar. Seit Jahrhunderten wird sie in der Pieve di San Michele e Francesco in Carmignano aufbewahrt (derzeit wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen).
Die schillernden Farben, abwechselnd Rot, Grün und Grau, die langgestreckten Formen, die gekreuzten Perspektiven der Blicke der vier Frauen, der Einfluss von Dürers deutscher Malerei, machen diese Darstellung zum Sinnbild für den Geist einer künstlerischen Ära, die sich im Übergang vom Klassizismus zum Antiklassizismus befand.
Pontormo konzentriert sich nicht auf den intimen Aspekt der Begegnung, sondern betont das Gefühl des Geheimnisses, das die beiden Frauen umgibt, und die Atmosphäre des Wartens auf zwei bevorstehende außergewöhnliche Geburten.
Die Heimsuchung von Carmignano ist die dritte Variation des von Pontormo gemalten Themas: Die erste, die für den Carro della Moneta geschaffen wurde und die Umarmung der beiden Frauen allein darstellt, wird im Palazzo Vecchio aufbewahrt, während sich die zweite in der Kirche Santissima Annunziata in Florenz befindet.
Die Heimsuchung wurde im September 2024 in die Medici-Villa in Poggio a Caiano verlegt, bis die Pfarrkirche fertiggestellt ist. Informationen zu Besuchen finden Sie unter: museitoscana.cultura.gov.it
