Das Museum der Statuenmenhire der Lunigiana ist in der Burg Piagnaro in Pontremoli untergebracht und zeigt die rätselhaften Fundstücke eines Volkes, das zu Urzeiten die Lunigiana besiedelte.
Die Stelen sind eine der bedeutendsten Ausdrucksformen der europäischen Megalithkultur: es handelt sich um abstrakte Darstellungen weiblicher und männlicher Figuren aus Sandstein, die zwischen dem 4. und 1. Jahrtausend v.Chr. von hier ansässigen Kulturen geschaffen wurden.
Die ur- und frühgeschichtlichen Statuen charakterisieren sich insbesondere durch ihre Köpfe, die an die typischen „ Carabinieri-Hüte“ erinnern, sowie durch ihre U-förmigen Gesichter, und entstanden zwischen der Kupfer- und Eisenzeit, um über die Jahrhunderte hinweg unversehrt bis in die heutige Zeit zu überleben.
In der Lunigiana wurden entlang des Magratals im Laufe der Zeit 80 Statuenmenhire gefunden, die von Archäologen in drei Gruppen eingeteilt wurden, je nachdem, welche Waffen oder Schmuckstücke auf dem Stein dargestellt sind.
Die Statuen hatten eine antike Kultfunktion und wurden senkrecht in den Boden gerammt: Auf ihnen sind körperliche Attribute wie Augen und Gesicht oder persönliche Gegenstände wie Kleidung, Halsketten sowie Waffen eingemeißelt.
Die Entstehung des Museums ist auf die leidenschaftliche Tätigkeit von Professor Augusto Cesare Ambrosi zurückzuführen, der nach Forschungen in den 1950er und 1960er Jahren eine erste archäologische Sammlung in der Gemeinde Casola in Lunigiana schuf. Er wollte jedoch alle Statuenmenhire an einem einzigen Ausstellungsort zusammenlegen und wählte dafür das prächtige Castello del Piagnaro, das auf einem Hügel das historische Zentrum von Pontremoli dominiert.
Das alte Herrenhaus beherbergt auch eine Aufnahmestelle für die Pilger, die auf der Via Francigena unterwegs sind.
Informationen zur Barrierefreiheit: statuestele.org