
Eine wunderschöne Rundreise mit dem Mountainbike oder E-Bike durch die Lunigiana
Lunigiana Trail: eine Fahrradtour durch das Land der hundert Burgen
Die Lunigiana, mit ihren Tälern und Hügeln ist ein Grenzland, das alte Wege und Strecken durchqueren, die einst das Meer über den Toskisch-Emilianischen Apennin mit der Poebene verbanden. Noch heute kann man diese Schotterstraßen, Pfade oder Saumpfade und kleinen Landstraßen zurücklegen, die sich perfekt dazu eignen, mit dem Fahrrad fernab vom Verkehr unterwegs zu sein und dabei immer Neues zu entdecken: Es handelt sich um Strecken, die Pfarrkirchen und Burgen miteinander verbinden, und einst Bollwerke zur Kontrolle dieses Gebiets bildeten.
Lunigiana Trail hat zu diesem Anlass eine Strecke zusammengestellt, die es ermöglicht, das gesamte Territorium in wenigen Tagen zu erkunden: Diese Etappentour durchquert die gesamte Lunigiana und ist ideal für alle, die gerne mit dem Rad unterwegs sind und „Bikepacking“-Reisen mögen. Die Strecke, die sich für Mountainbike und E-Mountainbike eignet, verläuft über Nebenstraßen und Pfade. Sie lässt sich leicht mit dem GPS verfolgen und auf dem Smartphone herunterladen!
Von Pontremoli nach Apella (Licciana Nardi)

Länge: 52 km
Höhenunterschied + : 1970 m
Den Ausgangspunkt bildet Pontremoli, ein wunderschöner barocker Ort, den die Via Francigena, durchquert und der noch heute jahrhundertealte Traditionen pflegt. Nach einem Frühstück mit einem amor, einem für den Ort typischen Gebäck, verlassen wir Pontremoli mit reichlich Wasserproviant. Auf einer Naturstraße mit ziemlich regelmäßiger Steigung geht es bergauf in Richtung der Prati di Logarghena (ca. 1000 m Höhe), einer Naturoase inmitten des Parco nazionale dell’Appennino Tosco Emiliano (Nationalpark Toskisch-Emilianischer Apennin). Während einer Pause kann man hier die Gipfel des pontremolesischen Apennins bewundern. Danach geht es bergab zu dem Ort Rocca Sigillina, wo man noch heute die Überreste der alten Burg besichtigen kann, und von dort weiter in Richtung Lusignana. Von hier aus folgt man einer Naturstraße, die inmitten eines Mischwaldes liegt, der Kastanienbäume, Eichen, Haselnusssträucher und Hainbuchen umfasst. Nach einigen Kilometern erreicht man schließlich die Hügel des Valle del Bagnone: nach den Ortschaften Vico Valle und Treschietto, berühmt für die Burg und das der roten Zwiebel gewidmete Volksfest, die hier angebaut wird. Von Treschietto aus geht es über einen steilen Abhang nach Bagnone, einen mittelalterlichen Ort, der zu den schönsten der Lunigiana zählt. Der Besuch lohnt sich, um reizvolle Ausblicke und Wasserspiele zu genießen. Bergauf geht es dann weiter nach Collesino und abschließend nach Apella, einen reizvollen Ort, der inmitten einer unberührten Natur liegt und wo man beim Agriturismo Montagna Verde übernachten kann, einem Albergo Diffuso (Hoteldorf) und Besucherzentrum des Parco Nazionale dell’Appennino Tosco Emiliano.
Von Apella (Licciana Nardi) nach Equi Terme (Fivizzano)

Länge: 56 km
Höhenunterschied + : 1480 m
Nach Apella mit seinem Turm führt unsere Radtour durch eines der schönsten Täler der Lunigiana: das Valle del Taverone. Die Strecke führt zunächst bergauf zu den Tunnel-Orten Taponecco und Tavernelle mit ihren fein verzierten Sandsteinportalen, die das Können der Steinmetze bezeugen, die hier einst tätig waren. Von Tavernelle aus führt eine Nebenstraße nach einem kurzen Abschnitt auf der Strada Statale del Lagastrello nach Crespiano, einen historisch bedeutsamen Ort, der für die Pfarrkirche Santa Maria Assunta berühmt ist, ein wahres künstlerisches Meisterwerk in diesem Teil der Lunigiana. Von Crespiano aus führt eine Nebenstraße bergauf zu den Prati di Cisigliana zwischen dem Valle del Taverone und dem Valle del Rosaro. Nach einer Pause auf den Wiesen beginnt die Abfahrt auf einer Naturstraße in Richtung Fivizzano, „città nobile“ des toskanischen Großherzogtums, die sich durch ihre strategisch günstige Position entlang der Via del Volto Santo und der Strada del Cerreto auszeichnet. Das schöne historische Zentrum ist einen Besuch wert. Legen Sie eine Verschnaufpause ein und kosten Sie den traditionellen Likör China Clementi, der von der historischen Apotheke Clementi hergestellt wird. Von Fivizzano aus führt eine Panoramastraße zu den Ortschaften Turlago, Luscignano und Codiponte: Hier kann man die wunderschöne romanische Pfarrkirche mit ihren Kapitellen besichtigen. Danach geht es weiter nach Monte dei Bianchi, einen kleinen Ort ganz aus Stein, in dem die Zeit stillzustehen scheint, und nach Mezzana, von wo aus man nach Equi Terme gelangt, einen Ort, der einem Märchen entsprungen zu sein scheint und berühmt für seine Höhlen und sein Thermalwasser ist.
Von Equi Terme (Fivizzano) zum Passo dei Casoni (Tresana)

Länge: 68 km
Höhenunterschied + : 1950 m
Der dritte Tag ist sicherlich der längste und anstrengendste unserer Reise. Von Equi Terme aus, dem reizvollen Ort inmitten des Parco Regionale delle Alpi Apuane (Regionalpark der Apuanischen Alpen) erreichen wir den Passo dei Casoni (Casoni-Pass) im toskisch-ligurischen Apennin. Nachdem wir die enge Schlucht von Equi hinter uns gelassen haben, folgen wir dem Torrente Aulella bis nach Colognola. Danach geht es bergauf zu der Ortschaft Viano, mit ihrer malerischen Pfarrkirche. Der beeindruckenden Ausblick auf die Apuanischen Alpen entschädigt für die mühevolle Auffahrt. Von Viano geht es weiter bergauf nach Cecina, Bardine und Marciaso und dann steil bergab in das historische Zentrum von Fosdinovo, das mit der Bandiera Arancione (Orange Fahne) des Touring Club Italiano ausgezeichnet und berühmt für das Castello Malaspina (Malaspina-Burg) ist. Von Fosdinovo aus genießt man einen faszinierenden Ausblick auf die ligurische Küste, insbesondere auf die Inseln des Golfo dei Poeti (Golf der Dichter) im Gebiet von La Spezia. Nachdem wir die Burg hinter uns gelassen haben, geht es weiter nach Ponzanello und dann bergab nach Aulla, einen wichtigen Ort entlang der Via Francigena, wo man die Abtei San Caprasio und die Fortezza della Brunella (Brunella-Burg) besichtigen kann. Von Aulla aus geht es auf dem Fahrradweg der Via Francigena, der entlang der Strada Statale della Cisa verläuft, hinauf zur Burg Castello Malaspina di Terrarossa: Dieser Ort bildet seit jeher einen Knotenpunkt für den Straßenverkehr in der Lunigiana. Hier überquert man den Magra-Fluss. Dann geht es zuerst hinauf nach Novegigola und dann zum Passo dei Casoni, unserem heutigen Ziel. Der Panoramablick ist überwältigend: von den Gipfeln der rauen Apuanischen Alpen, wo wir am Morgen aufgebrochen sind, bis zum Golfo dei Poeti (Golf der Dichter) und dem Tyrrhenischen Meer.
Vom Passo dei Casoni nach Pontremoli

Länge: 27 km
Die letzte Etappe, die einfacher und geruhsamer ist, bildet den Abschluss unserer Rundreise und führt nach Pontremoli zurück. Vom Passo dei Casoni (Casoni-Pass), an der Grenze zwischen Toskana und Ligurien, geht es bergab nach Montereggio, den Ort der Buchhändler, und nach Mulazzo, Hauptort der Malaspina dello Spino Secco. Von Mulazzo aus nehmen wir den Radweg der Via Francigena in entgegengesetzter Richtung. Schließlich gelangen wir nach Pontremoli mit der Kirche SS. Annunziata, einer Wallfahrtskirche aus dem 15. Jahrhundert und künstlerischem Kleinod, wo unsere Rundreise zu Ende geht.
