
Eine Entdeckungsreise zu den geliebten Orten des großen Tenors
Enrico Caruso und seine Lieblingsorte in der Toskana
„Ich träume davon, in die Toskana zurückzukehren, wo die Luft trocken ist und ich hoffentlich wieder völlig zu Kräften komme.“
So schrieb der große Enrico Caruso zum Ende einer Zeit der Krankheit und Rekonvaleszenz, die er in New York und seiner Heimatstadt Neapel verbracht hatte. Wie man aus diesen wenigen, aber symbolischen Worten entnehmen kann, war der Tenor der Toskana besonders zugetan, vor allem bestimmten Orten, die man besuchen kann, wenn man der hier vorgeschlagenen Route folgt.
Livorno

Livorno ist eine der Städte, die Enrico Caruso liebte und in denen er gelebt hat. Hier trat er im Teatro Goldoni auf und war Gast in der Villa der Sopranistin Ada Giachetti, die mit ihm in einer Oper von Mascagni sang. Die Aufführung wurde ein Erfolg und im Jahr darauf rief man ihn auch an das Teatro Politeama, um in zwei Opern aufzutreten: I Pagliacci und Cavalleria Rusticana. Bei dieser Gelegenheit verliebte sich Caruso in Ada Giachetti. Sie war über elf Jahre seine Gefährtin und blieb die wichtigste Frau in seinem Herzen.
Der Sänger liebte auch lange Spaziergänge auf der Strandpromenade in Livorno und traf gerne Freunde und Kollegen wie Mascagni und Puccini.
Die Versilia: Viareggio und Torre del Lago

An der toskanischen Küste dürfen wir unter den Orten, die Caruso lieb waren, auf keinen Fall die Versilia vergessen. Zum Beispiel traf der Tenor am Ufer des Sees von Massaciuccoli zum ersten Mal den Maestro Puccini. Zwischen den beiden entstand sofort eine innige Freundschaft und gegenseitige Bewunderung. Sie gingen zusammen essen und wanderten durch die Natur in der Umgebung von Torre del Lago und Viareggio (wohin Caruso für den Sommeraufenthalt mit der Familie zurückkehrte). Man erzählt sich, dass Puccini, wenn er Caruso singen hörte, ungläubig ausrief: „Es klingt als hätte dich Gott gesandt!“
Montecatini Terme

Caruso besuchte mehrmals die Stadt Montecatini, doch anders, als man denken könnte, hat er dort nie gesungen. Er zeichnete lieber Karikaturen von Leuten, denen er in der Nähe des Heilbades Tettuccio begegnete. Ein einziges Mal trat er im Teatro Olimpia auf, um auf der Bühne eine Sängerin zu vertreten und dadurch den Abend zu retten. Zuerst erkannte ihn das Publikum nicht, aber kaum begann er zu singen, bejubelten ihn alle Anwesenden.
Florenz und Umgebung: Sesto Fiorentino und Lastra a Signa

Während seiner Laufbahn als Tenor arbeitete Caruso oft in Amerika und war dort ziemlich erfolgreich, auch in finanzieller Hinsicht. Dadurch konnte er beträchtliche Geldsummen in einige Immobilien in der Toskana investieren, in dem Land, das ihn auch in Übersee weiterhin in seinen Bann zog. Im Jahr 1904 erwarb Caruso die Villa "I Pini" in Le Panche in der Gemeinde Sesto Fiorentino und ließ dort einen großen Garten im italienischen Stil anlegen, bevor er mit seiner amerikanischen Frau Dorothy Benjamin die Villa bezog.
Doch das war nicht seine einzige Anschaffung im Florentiner Land. Er kaufte auch eine Villa in Lastra a Signa, die von Ländereien und Gärten umgeben war, die von demselben Architekten entworfen worden war, der für die Familie der Medici gearbeitet hatte. Caruso nannte die Villa Bellosguardo und heute befindet sich hier ein ihm gewidmetes Museum. Es zeigt Erinnerungsstücke, Fotos aus der damaligen Zeit, persönliche Gegenstände und Bühnenkostüme, die ein Caruso-Studien-Zentrum gestiftet hat, aber auch eine Sammlung von Schallplatten, die Caruso aufgenommen hat, und im interaktiven Teil der Ausstellung kann man der Stimme des Tenors lauschen.
