Montenero hat seine Berühmtheit vor allem der Wallfahrtskirche Madonna delle Grazie zu verdanken. Es liegt auf 300 m Höhe auf einem Hügel und bietet eine weite Sicht über das Land und das Meer. Der Blick reicht bis zur winzigen Felseninsel Meloria, die wegen des Verrats des Conte Ugolino (1284) und der berühmten Schlacht zwischen Genua und Pisa in die Geschichte eingegangen ist, über die Ebene von Livorno und den Hafen hinaus bis nach Pisa. Im Süden erkennt man die Inseln Elba und bei guter Sicht Korsika und sogar Sardinien. In Montenero kann man spektakuläre Sonnenuntergänge erleben.
Der Name Montenero geht darauf zurück, dass der Ort einst den Ruf hatte, sehr düster zu sein, vielleicht weil er von dichtem Unterholz überwuchert war und sich Briganten herumtrieben, die wahrscheinlich hier oben die Ankunft der Schiffsladungen erwarteten, auf die sie es abgesehen hatten.
Montenero ist aus dem nahegelegenen Livorno mit dem Autobus oder einer bequemen Seilbahn zu erreichen, die bis zum Platz vor der Wallfahrtskirche führt. Der obere Platz wurde auf Wunsch der Mönche im 19. Jahrhundert als eine Art Atrium der Kirche im Freien angelegt. Auf der einen Seite kann man die Fassade der Kirche bewundern, auf der anderen schließt sich eine Reihe von Gedenkkapellen an, in denen berühmte Bürger Livornos beigesetzt wurden, darunter Francesco Domenico Guerrazzi, Giovanni Marradi, Carlo Meyer und Giovanni Fattori, außerdem erinnern Gedenksteine an Pietro Mascagni und Amedeo Modigliani.
Der 8. September ist ein besonderer Tag für Montenero, denn an diesem Datum findet ein beliebtes Volksfest statt und die Einwohner von Livorno ziehen in einem nicht enden wollenden Pilgerzug zur Wallfahrtskirche, die bis spät in die Nacht beleuchtet ist, auch über die Marienprozession hinaus, die in der Cappella dell’Apparizione beginnt.