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Herbst im Casentino
Photo © Shutterstock / lafoto
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Ökomuseum des Casentino

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Museen

Von der Archäologie bis zu den Wäldern, viele Wege zur Entdeckung eines einzigartigen Gebiets

Das Ökomuseum Casentino ist ein über das gesamte Gebiet verteiltes Museumssystem, das das historische, künstlerische, naturkundliche und handwerkliche Erbe des Gebiets dokumentiert und erschließt.

Das Projekt des Ökomuseums des Casentino, das Ende der 1990er Jahre auf Initiative der Berggemeinschaft ins Leben gerufen wurde, gliedert sich in sechs Systeme (Archäologie, Burgkultur, Wasser, Wald, Land- und Weidewirtschaft und Industrie), die die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt in Zeit und Raum nachzeichnen. Jedes System ist wiederum in eine Reihe von „Verzweigungen“ gegliedert, jede mit ihren eigenen Besonderheiten und Nutzungsmöglichkeiten, die über das ganze Tal verstreut liegen.

Ökomuseum des Casentino
Ökomuseum des Casentino
Küfer in Moggiona
Küfer in Moggiona

Der Besuch eines Ökomuseums ist ein einzigartiges Erlebnis, das sich grundlegend von der klassischen Museumsbesichtigung unterscheidet: Man wird Zeuge eines Dialogs zwischen Vergangenheit und Gegenwart und der Symbiose zwischen der Gemeinschaft und dem Gebiet durch Handwerk und Traditionen. In Molin di Bucchio kann man sich auf die Spuren des Lebens des Müllers „Pietrone“ begeben, dessen Rhythmus das Rauschen des Wassers vorgibt, oder sich im Schießpulver- und Schmuggelmuseum von Chitignano mit den kuriosen Geschichten über die Schmuggler beschäftigen. Man kann eine alte Kunst kennen lernen, die die Wirtschaft eines Dorfes geprägt hat, wie die Steinbearbeitung in Strada im Casentino, oder ein weniger bekanntes, doch nicht weniger interessantes Handwerk, wie das der Küfer in Moggiona im Nationalpark der Wälder des Casentino. Dann gibt es noch die „Kastanienkultur“ vor der malerischen Kulisse von Raggiolo, die Zeugnisse von Türmen mittelalterlicher Burgen, Sammlungen zur Materialkultur und vieles mehr.

Es handelt sich um eine fast vertrauliche Art eines Besuches, denn es ist das Alltägliche, in das der Besucher eintaucht, das er erlebt, dessen Klängen und Geschichten aus einer fernen und doch so lebendigen Vergangenheit er lauscht.

Die Aktivitäten des Ökomuseums beschränken sich jedoch nicht nur auf den Besuch der „Verzweigungen“, sondern richten sich auch an die Gemeinden im Landesinneren, indem nachhaltige Entwicklungs- und Ausbildungsprojekte für junge Menschen gefördert werden, ein immer stärkeres Zugehörigkeitsgefühl durch die Sammlung und Weitergabe von Videozeugnissen in einer „Erinnerungsbank“ geschaffen wird und innovative Wege der Begegnung und Kommunikation mit Einwohnern und Touristen entstehen.

Eine weitere wichtige Initiative des Ökomuseumsnetzwerks ist FestaSaggia, deren Ziel es ist, im Rahmen lokaler Veranstaltungen, insbesondere von Festivals und Dorffesten, einige bewährte Praktiken zur Erschließung und zum Schutz der Landschaft, lokaler Produkte und des Kulturerbes durch Abfallverringerung, Recycling und Energieeinsparung zu verbreiten.

Das Ökomuseum des Casentino ist daher eine komplexe Einrichtung, die sich aus einem Kaleidoskop von Orten und Geschichten der verschiedenen Menschenschläge zusammensetzt. Im Laufe der Saison wird es durch ein umfassendes Programm von Initiativen (Spaziergänge durch das Kulturerbe, Verkostungen, didaktische Workshops, Theatervorstellungen, Filmvorführungen usw.) belebt, die den Besuchern in dem Gebiet die Möglichkeit geben, die Geschichte und die Geschichten der lokalen Gemeinschaften hautnah zu erleben.